Einmal mit Walen tauchen – davon träumen viele Fans der gigantischen Meeressäugetiere. Doch so eine Buckelwal-Mutter kann nicht nur anmutig mit ihrem Kalb im Wasser herumtollen, sondern auch ordentlich austeilen. Bei einer Whale-Watching-Tour vor der Insel La Reunion bekam dieser Taucher eine Watsche mit der Fluke verpasst. Der Meeresschützer Olivier Hoarau erklärt, so ein Schlag mit der Schwanzflosse könne schlimme Folgen haben .
«Es ist ein klares Signal von einem 30 Tonnen schweren Tier. Das kann tödliche Unfälle geben.»
Waltouren sind eine Touristenattraktion auf La Reunion. Seit Juni sind in diesem Teil des Indischen Ozeans rund 230 Buckelwale gesichtet worden. Immer wieder kommen die Schaulustigen den Giganten aber zu nah. Hoarau arbeitet für die sogenannte Brigade der Ruhe - ein Schutz- und Forschungszentrum, das Touristen den richtigen Umgang mit den Riesen erklären will.
«Wir haben beobachtet, wie ihr im Wasser vorwärts gekrault seid, das kann die Tiere aufregen. Und dann braucht ihr natürlich die richtige Ausrüstung: Flossen, Schnorchel, einen Schwimmanzug und eine Tauchboje.»
Die Touristin Annick Nicolet hat selbst gemerkt, wie schnell man bei all dem Staunen zu weit gehen kann.
«Wir dachten, wir stören sie nicht, aber am Ende haben wir es doch getan. Sie haben sich von uns entfernt, aber nicht sehr weit. Wir konnten dann von oben beobachten, wie sie im Wasser unter uns gespielt haben, ein wundervoller Tanz.»
Um die Wale zu schützen, gehen Hoarau und sein Team im Indischen Ozean oft auf Patrouille. Rund 500 Boote hätten sie seit Juni angehalten und informiert, sagt er – aber weniger als ein Drittel habe sich tatsächlich an die Regeln gehalten.