Die Gerichte stammen eigentlich aus der Schweiz, sind zu den Feiertagen aber auch in Deutschland und Österreich äusserst populär. Fondue und Raclette. Das bundesamtliche deutsche Robert-Koch-Institut (RKI), die führende Institution Deutschlands bezüglich Coronavirus-Daten, verweist auf eine Studie, wonach die Infektionsgefahr beim gemeinsamen Tischkochen nicht zu unterschätzen ist. Deutschlands Gesundheitshüter warnen vor dem gemeinschaftlichen Festtagsschmaus. Doch wer jetzt an Corona denkt erwartet, liegt falsch. Nicht vor Covid-Infektionsgefahr wird gewarnt, sondern vor Campylobacter-Enteritis-Infektionen.
Solche Erkrankungen würden sich gerade über die Feiertage häufen, warnte das RKI schon Ende November und verwies dabei auf eine in Deutschland durchgeführte Studie. Vorsicht deshalb vor gemütlichen Tischrunden, heisst es. Traditionell wird Fondue mit Käse und Brot gegessen, aber auch Varianten mit Fleisch oder Fisch in Öl oder Suppe sind beliebt. Und laut der Studie gibt es offenbar selbst Leute, die Poulet als Beilage zum Raclette servieren. Genau davor warnen die Wissenschaftler: Hühnerfleisch, dem Hauptinfektionsherd für die Durchfallerkrankung.
Demnach gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen der Infektion mit der Durchfallerkrankung Campylobacter-Enteritis und dem vorherigen Verzehr von Raclette oder Fleischfondue. Eine Überprüfung von Personen, die sich mit den Bakterien infiziert hatten, habe ergeben, dass auffällig viele dieses Weihnachtsessen mit Pouletfleisch gewählt hatten. Daher die meisten Infektionen im Winter zu den Festtagen.
Infektionsherde Fondue und Raclette
Eine Campylobacter-Enteritis-Erkrankung bedeutet neben Durchfall und Bauchschmerzen oft auch Fieber. Die Verursacherbakterien sind meist auf rohem Fleisch, besonders Poulet, zu finden. Ungefährlich ist Geflügel gekocht oder gegart. Ungekocht sollte es nicht mal mit blossen Händen von mehreren Personen angefasst werden – sonst wird das Stück Fleisch zum Infektionsherd.
Das RKI warnt: «Rohes Hühnerfleisch ist häufig mit Campylobacter-Bakterien verunreinigt. Vor allem bei Fleischfondue-, aber auch bei Raclette-Essen wird rohes Fleisch auch mal mit blossen Fingern angefasst, wodurch die Gefahr steigt, dass Keime vom Fleisch auf die Hände, andere Lebensmittel oder Utensilien gelangen und auf diesem Weg zu Infektionen beim Menschen führen können.»
Küchenhygiene sei deshalb äusserst wichtig. Das RKI empfiehlt gründliches Reinigen von Händen, Küchenutensilien und Zubereitungsflächen nach Kontakt mit rohem Fleisch. (kes)