Deutscher Asyl-Streit hat Folgen
AfD ist neu gleichauf mit der SPD!

Der innerdeutsche Asylstreit zwischen CDU und CSU hat allen Koalitionsparteien in der Wählergunst geschadet. Die rechte Partei AfD geht als Gewinnerin aus dem Zwist heraus. Sie kommt erstmals auf 17 Prozent und liegt damit gleichauf mit der SPD.
Publiziert: 08.07.2018 um 00:19 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 16:04 Uhr
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AfD-Chef Alexander Gauland und die AfD-Co-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel können sich freuen: Ihre Partei hat die SPD eingeholt.
Foto: Imago/Sammy Minkoff

Der Asyl-Streit ist zwar beigelegt, die politischen Folgen werden aber erst jetzt erstmals sichtbar. Im Sonntagstrend, den Emnid wöchentlich für die «Bild am Sonntag» erhebt, verliert die CDU/CSU zwei Punkte – nur noch 30 Prozent würden aktuell die Union wählen. Das ist der schlechteste Wert in dieser Umfrage seit November.

Insgesamt kommt die Grosse Koalition im Sonntagstrend nur noch auf insgesamt 47 Prozent. Sie hätte damit keine Mehrheit mehr im Bundestag. Die übrigen Oppositionsparteien können davon nicht profitieren. Die Grünen erreichen wie in der Vorwoche 12 Prozent, Linke und FDP liegen erneut bei jeweils 9 Prozent.

Die grosse Gewinnerin ist die rechte Partei AfD. Sie steigt laut der Umfrage um drei Prozentpunkte auf den Rekordwert von 17 Prozent. Damit ist sie erstmals so stark wie die SPD, die zwei Prozentpunkte verlor.

Mehrheit will Seehofer nicht mehr

Für den Sonntagstrend wurden zwischen dem 28. Juni und dem 4. Juli 1894 repräsentativ ausgewählte Personen befragt. Der Asylkompromiss zwischen CDU und CSU wurde in der Nacht zum 3. Juli erzielt, die Vereinbarung der Union mit der SPD am Abend des 5. Juli.

Nach dem Unionsstreit finden 71 Prozent der Deutschen, dass der Anstand in der Politik verloren gegangen ist. Nur 23 Prozent glauben das nicht, wie eine weitere repräsentative Emnid-Umfrage für die «Bild am Sonntag» ergab. Den Umgang von CDU und CSU miteinander finden danach 67 Prozent der Befragten unanständig, nur 19 Prozent halten ihn für anständig.

69 Prozent sind der Ansicht, dass CSU-Chef Horst Seehofer dem Ansehen der Politik geschadet hat. 19 Prozent sehen das nicht so. Dass Seehofer Innenminister bleiben sollte, meinen 41 Prozent, 48 Prozent der Befragten sind dagegen. 46 Prozent sehen auch im Verhalten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) einen Schaden für das Ansehen der Politik, 49 Prozent allerdings nicht. (SDA)

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