Der deutsch-türkische Doppelbürger Yücel, der seit 27. Februar in Untersuchungshaft sitzt, kann nur Besuch von seinen Anwälten, nahen Familienangehörigen und - auf Antrag - von türkischen Parlamentsabgeordneten empfangen. Mit der Heirat erhält nun auch Mayatürk ein Besuchsrecht.
Trauzeugen waren nach Angaben der Welt Yücels Anwalt Ferat Cagil und die Parlamentsabgeordnete der grössten Oppositionspartei CHP, Safak Pavey.
Yücel werden wegen seiner Artikel über den gescheiterten Militärputsch im Juli vergangenen Jahres und die von Ankara geächtete Gülen-Bewegung sowie den Kurdenkonflikt «Terrorpropaganda» und «Volksverhetzung» vorgeworfen.
Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den 43-Jährigen als deutschen Spion und als Agenten der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) bezeichnet. Die Regierung in Berlin hat seine Inhaftierung scharf kritisiert und setzt sich für seine Freilassung ein.
Der deutsche Generalkonsul Georg Birgelen besuchte Yücel vergangene Woche nach wochenlangem Ringen um eine Erlaubnis im Gefängnis. Eine kontinuierliche Betreuung Yücels sagte Ankara jedoch bislang nicht zu.
Das Auswärtige Amt in Berlin dringt darauf, dauerhaften konsularischen Zugang zu Yücel zu erhalten. Der Fall hat das ohnehin angespannte Verhältnis Deutschlands zur Türkei weiter belastet.