Er will nicht mehr kandidieren: «Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen», sagte der deutsche Bundespräsident heute in einer Pressekonferenz um Mittag.
Bis zum 17. März 2017 möchte Gauck sein Amt weiter bekleiden. Danach ist Schluss, wie er heute im Schloss Bellevue bekannt gab.
»Ich bin dankbar, dass es mir gut geht. Gleichzeitig ist mir bewusst, dass die Lebensspanne zwischen dem 77. und dem 82. Lebensjahr eine andere ist als die, in der ich mich jetzt befinde«, sagte Gauck. Für eine erneute Zeitspanne von fünf Jahren wolle er »nicht eine Energie und Vitalität voraussetzen, für die ich nicht garantieren kann«.
Die Entscheidung wurde parteiübergreifend mit Respekt und Bedauern aufgenommen. Bundeskanzlerin Angela Merkel und SPD-Chef Sigmar Gabriel kündigten an, bei der Suche nach einem Nachfolger Gespräche über ihre Parteigrenzen hinweg zu führen. Die Wahl des neuen Staatsoberhaupts durch die Bundesversammlung soll am 12. Februar stattfinden.
Gespräche nicht nur zwischen CDU und CSU
Merkel hätte sich nach eigenen Worten eine zweite Amtszeit Gaucks gewünscht. Sie versprach, Gespräche über einen Nachfolgekandidaten würden von ihr nicht nur zwischen CDU und CSU geführt.
Der frühere evangelische Pfarrer und langjährige Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde war im Mai 2012 zum Nachfolger des zurückgetretenen Präsidenten Christian Wulff gewählt worden. Die Amtszeit eines Bundespräsidenten dauert fünf Jahre. Maximal sind zwei Amtsperioden möglich.
Gauck versicherte, bis zum Ende seiner Amtszeit am 17. März 2017 werde er seine Aufgaben weiter «mit Hingabe und mit Freude erfüllen». Deutschland habe funktionierende Institutionen, so dass der Wechsel im Amt des Bundespräsidenten kein Grund zur Sorge sei, sondern »vielmehr demokratische Normalität". Dies gelte auch in schwierigen Zeiten. (SDA/bih)