Explosive Enthüllung von Alexej Nawalny (44)! Der Kremlkritiker war im August auf einem Inlandsflug zusammengebrochen und wurde in kritischem Zustand in ein Spital eingeliefert. Später wurde der vergiftete Nawalny nach Deutschland verlegt, wo er sich erholte. Die Beschuldigten sind laut Nawalny und zahlreichen westlichen Experten russische Geheimdienstagenten, die womöglich auf Befehl von Präsident Wladimir Putin (68) gehandelt haben sollen.
Jetzt hat der mittlerweile genesene Nawalny offenbar seine Mörder enttarnt. Ein Agent des russischen Inlandsgeheimdiensts FSB soll nach Darstellung des Kremlkritikers den Giftanschlag auf ihn zugegeben haben. Unter dem Titel «Ich habe meinen Mörder angerufen. Er hat gestanden» veröffentlichte Nawalny am Montag auf Youtube den Mitschnitt eines Telefonats mit dem mutmasslichen FSB-Agenten.
Nawalny gab sich in dem Gespräch am 14. Dezember demnach als Assistent des Chefs des russischen Sicherheitsrats aus, um das Vertrauen des Mannes zu gewinnen.
Agent verrät Nawalny, weshalb er Attentat überlebt hat
Der Inkognito-Anruf erfolgte im Rahmen einer Recherche mehrerer Medien, darunter des Nachrichtenmagazins «Spiegel». Die Journalisten hatten in der vergangenen Woche Rechercheergebnisse veröffentlicht, denen zufolge mindestens acht russische Geheimdienstagenten den Anschlag auf Nawalny verübt haben sollen.
Der mutmassliche FSB-Mann sagte in dem nun veröffentlichten Telefonat, das Gift sei an der Innenseite der Unterhose angebracht gewesen. Nawalny habe den Anschlag nur überlebt, weil der Flug nicht lange genug gedauert habe. Ein Auszug:
Nawalny: «Was müsste verbessern, damit das Attentat erfolgreich verläuft?»
Der Agent: «Wenn er länger geflogen wäre …»
Nawalny: «Wo war die höchste Konzentration des Gifts?»
Agent: «Auf der Unterhose.»
Nawalny: «An welcher Stelle der Unterhose?»
Agent: «An der Innenseite.»
Putin äussert sich zu Nawalnys Youtube-Video
Nawalny soll mit einem in der Sowjetunion entwickelten chemischen Nervenkampfstoff der Nowitschok-Gruppe vergiftet worden sein. Russland hatte wiederholt Vorwürfe zurückgewiesen, nichts zur Aufklärung des Falls beizutragen, und das Vorlegen von Beweisen gefordert. Auf seiner grossen Jahrespressekonferenz hatte Kremlchef Wladimir Putin eine Beobachtung Nawalnys durch den Geheimdienst zwar eingeräumt. Für eine Vergiftung seines schärfsten Gegners gebe es aber keinen Grund, hatte der Präsident betont.
In einer Reaktion auf die Veröffentlichung des Youtube-Videos von Nawalny sagte Putin am Montag laut CNN: Falls Russland Nawalny hätte töten wollen, hätte man «den Job erledigt».
Der FSB selbst hat das Telefonat als Fälschung bezeichnet. Das Gespräch sei eine «geplante Provokation zur Diskreditierung des russischen FSB», teilte der FSB nach Angaben der Staatsagentur Ria Nowosti am Montagabend mit. (nim/SDA)