«Beim SPD-Parteivorstand liegen mehrere Mails mit Ankündigungen vor», sagte eine SPD-Sprecherin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe am Freitag. Für eine wirksame Kandidatur für den SPD-Vorsitz sei aber ein Personalvorschlag nötig, der nach der SPD-Wahlordnung mindestens durch drei Ortsvereine unterstützt werden müsse. Diese Hürde habe bislang keiner der Bewerber erfüllt.
«Ein solcher Personalvorschlag liegt bisher nur für Andrea Nahles vor, die vom SPD-Parteivorstand nominiert wurde», sagte die Parteisprecherin.
Nach Informationen aus Parteikreisen sind momentan bundesweit neun SPD-Mitglieder bekannt, die sich für den Vorsitz am 22. April bewerben wollen, darunter die Flensburger Oberbürgermeisterin und GroKo-Gegnerin Simone Lange, die an der Parteibasis einigen Zuspruch erhält. Aber auch Lange hat noch keine drei Ortsvereine hinter sich versammelt. Eine genaue Übersicht möglicher Kandidaturen hat die Parteizentrale nicht, da einzelne Genossen lediglich in sozialen Medien angekündigt haben, gegen Nahles antreten zu wollen.
Laut einem Bericht der Zeitung «Welt» vom Freitag zogen zwei der Bewerber um den SPD-Vorsitz ihre Kandidatur zurück. Dirk Diedrich und Udo Schmitz hätten auf Anfrage bestätigt, dass sie auf dem Parteitag am 22. April nicht antreten werden. Schmitz, Ortsvereinsvorsitzender der SPD im niedersächsischen Stadland, wolle in den kommenden Wochen stattdessen ausdrücklich für Lange als neue Parteichefin werben. Diedrich aus Dithmarschen, Landesvorstandsmitglied in Schleswig-Holstein, vermied demnach eine direkte Empfehlung.