Steinmeier wollte eigentlich bereits im April nach Kiew reisen - zusammen mit den Präsidenten Polens und der drei baltischen Staaten. Er war aber kurzfristig von der ukrainischen Seite ausgeladen worden, offenbar unter anderem wegen der bisherigen Russland-Politik seiner Partei, der SPD. In Berlin wurde diese Ausladung bisher als beispielloser Affront gewertet.
Der deutsche Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte sich deswegen bisher geweigert, nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine zu Solidaritätsbekundungen in das Land zu fahren. Dort wäre er, wie unter anderem der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk deutlich gemacht hat, willkommen. «Es ist ein Problem, dass der Präsident der Bundesrepublik Deutschland ausgeladen wurde. Und das steht im Raum», sagte Scholz zuletzt am Mittwoch nach der Kabinettsklausur in Schloss Meseberg.
(SDA)