Die Regierung habe ihr Anliegen bereits auf europäischer Ebene zur Sprache gebracht und damit gedroht, die Massnahme notfalls ohne Einverständnis der anderen Mitgliedsstaaten fortzusetzen. Die Kontrollen an der bayerisch-österreichischen Grenze waren wegen des starken Zustroms von Flüchtlingen im vergangenen Jahr eingeführt worden.
Nach einem «Spiegel»-Bericht trug die Regierung ihren Wunsch in einer Sitzung der EU-Botschafter in Brüssel vor. Die EU-Kommission habe verhalten auf den Vorstoss reagiert. Bei der Botschaftersitzung habe ein Kommissionsvertreter gemahnt, Deutschland müsse eine angebliche Terrorgefahr als Begründung für Grenzkontrollen genauer erläutern.
Laut «Spiegel» begründete Berlin den Vorstoss damit, dass die «Filterfunktion der Aussengrenzen» der EU nicht gegeben sei. Ausserdem lägen der Bundesregierung Hinweise vor, dass sich unter den Flüchtlingen Terroristen befänden. Dies stehe im Protokoll der Botschaftersitzung.
Der CSU-Innenpolitiker Stephan Mayer sagte der «Welt am Sonntag»: «Sollte die EU-Kommission die Verlängerung nicht befürworten, wofür ich kein Verständnis hätte, muss die Bundesregierung selbstständig die Grenzkontrollen an der bayerisch-österreichischen Grenze fortsetzen.»