Beide sind Mitglied der Christsozialen (CSU), der bayerischen Schwesterpartei von Angela Merkels CDU. Die Wahl des 51-Jährigen galt als reine Formsache, da die CSU mit 101 der 180 Abgeordneten die absolute Mehrheit im Landtag stellt. Söder erhielt 99 der abgegebenen 169 Stimmen.
Seehofer, der seit 2008 Ministerpräsident Bayerns gewesen war, ging nicht ganz freiwillig. Die CSU hatte bei der deutschen Parlamentswahl im vergangenen September mehr als zehn Prozentpunkte im Vergleich zu ihrem vorherigen Ergebnis verloren.
Zugleich holte die rechtspopulistische AfD mehr als zehn Prozent der Stimmen. Mit Blick auf die im kommenden Herbst anstehende bayerische Landtagswahl entbrannte daraufhin ein heftiger Machtkampf in der Partei.
Immer weitere Teile der Parteibasis und schliesslich auch mehrheitlich die Landtagsfraktion drängten darauf, dass Seehofer auf die Spitzenkandidatur bei der Wahl und das Amt des Regierungschefs noch vor Ablauf der Legislaturperiode verzichtet. Im Gegenzug für sein Einlenken wurde Seehofer erneut zum Parteichef gewählt.
Trotz des vorläufig wiederhergestellten innerparteilichen Friedens rechnen Beobachter damit, dass es der CSU schwer fallen wird, ihre absolute Mehrheit bei der Landtagswahl zu verteidigen.