Einen Gegenkandidaten gab es nicht. Er nehme die Wahl «mit Freude» an, sagte Lindner. Er soll die Partei als Spitzenkandidat in die Bundestagswahl führen. Vor zwei Jahren hatte der gebürtige Wuppertaler 92,41 Prozent der Stimmen errungen.
Mit scharfen Angriffen auf die schwarz-rote Bundesregierung hatte Lindner am Freitag vor seiner Wiederwahl in einer 80-minütigen Rede seine Partei auf die anstehenden Wahlen eingeschworen. «Bewegte Zeiten - nichts passiert», sagte er. Zugleich betonte er die Eigenständigkeit seiner Partei: «In die Wahlen dieses Jahres gehen wir ohne Koalitionsaussage.»
In Nordrhein-Westfalen tritt Lindner, der als das Gesicht der FDP gilt, derzeit ebenfalls als Spitzenkandidat seiner Partei bei der Landtagswahl am 14. Mai an. Der als begabter Rhetoriker geltende Politiker ist dort Landes- und Fraktionschef. Nach der erhofften Rückkehr der FDP in den Bundestag im Herbst sieht er seine Zukunft aber in der Hauptstadt.
Lindner hatte die Führung der Partei im Dezember 2013 nach der historischen Wahlschlappe von Philipp Rösler übernommen. Vorher war er unter anderem stellvertretender Vorsitzender und Generalsekretär der FDP. Für dieses Amt hatte ihn der damalige Vorsitzende Guido Westerwelle von Düsseldorf nach Berlin geholt.
In den vergangenen vier Jahren hat Lindner die Partei in der ausserparlamentarischen Opposition neu aufgestellt. In Umfragen liegt sie bundesweit inzwischen meist bei sechs Prozent. In Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen erreicht die FDP in Umfragen um die zehn Prozent.