Deutschland - Frankreich
Deutschland und Frankreich wollen rasch neuen Élysée-Vertrag

Berlin/Paris – Deutschland und Frankreich wollen die Zusammenarbeit in Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Technologie vertiefen. Dazu wollen beide Länder noch im Laufe des Jahres einen neuen Élysée-Vertrag ausarbeiten.
Publiziert: 21.01.2018 um 12:32 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 15:03 Uhr
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (links) und der französische Präsident Emmanuel Macron in Paris: Deutschland und Frankreich wollen die Zusammenarbeit vertiefen.
Foto: KEYSTONE/AP Pool EPA/CHRISTOPHE PETIT TESSON

Dies teilten die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der französische Präsident Emmanuel Macron in einer am Sonntag in Berlin und Paris veröffentlichten gemeinsamen Erklärung mit. Damit soll auch Europa gestärkt werden.

Der aktuelle Élysée-Vertrag wurde vor 55 Jahren, am 22. Januar 1963, von Konrad Adenauer und Charles de Gaulle unterschrieben und besiegelte die Freundschaft der früheren «Erbfeinde». Die Parlamente Frankreichs und Deutschlands hatten nun eine Neuauflage gefordert. Am Montag kommen französische Parlamentarier nach Berlin, deutsche Abgeordnete fliegen nach Paris.

«Damit lassen wir uns von dem Gründungsgedanken des Élysée-Vertrags leiten, die Bürgerinnen und Bürger einander näher zu bringen und unsere Zusammenarbeit für alle erfahrbar zu machen», schreiben Merkel und Macron. «Unser Ziel ist es, gemeinsame Positionen zu allen wichtigen europäischen und internationalen Themen zu entwickeln.»

Konkret soll es etwa um die engere Vernetzung beider Volkswirtschaften gehen. Der Erwerb der Sprache des Anderen soll ebenso wie Austauschprogramme und Kulturzusammenarbeit stärker gefördert werden. Auch die Zusammenarbeit von Polizei und Nachrichtendiensten soll ausgeweitet werden. Bei Klimaschutz und Energiewende ist ebenfalls mehr Kooperation geplant.

Merkel und Macron wandten sich auch in einer gemeinsamen Videobotschaft auf Deutsch und Französisch an ihre Bürger, im Rücken die Flaggen beider Länder und der Europäischen Union. «Wir tun das, um die Menschen in unseren Ländern noch enger zusammenzuführen», sagte Merkel. «Und wir tun es, um dem ganzen vereinten Europa neuen Schub zu geben, um es noch stärker zu machen.»

Macron erklärte insbesondere an die Jugend gewandt: «Nutzen Sie die Möglichkeiten zu Begegnung und Austausch. Wagen Sie es, die Sprache des Anderen zu lernen. Seien Sie offen für diese Kultur, seien Sie aufeinander neugierig.» Für den Frühling seien Bürgerdialoge geplant.

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