Deutschlands Bundespräsident
Kommende Wochen sind «Prüfung für uns alle»

Kurz vor Beginn des harten Lockdowns in Deutschland hat Präsident Frank-Walter Steinmeier die Menschen zu Zusammenhalt und Zuversicht trotz der Einschränkungen aufgerufen.
Publiziert: 14.12.2020 um 13:16 Uhr
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Aktualisiert: 14.12.2020 um 14:19 Uhr
ARCHIV - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier äußert sich in einer Ansprache im Schloss Bellevue zur aktuellen Lage in der Corona-Pandemie. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Foto: BERND VON JUTRCZENKA

«Ich bin sicher, die Verantwortung, die wir jetzt zeigen, die Lasten, die wir jetzt und noch eine Zeit tragen müssen, sind nicht vergeblich. Sie bringen uns dem Ende der Pandemie näher», sagte Steinmeier am Montag in Berlin. «Die kommenden Wochen sind eine Prüfung für uns alle.»

Deutschland sei aber ein starkes Land, weil in dieser schweren Krise so viele Menschen füreinander da seien und über sich hinauswüchsen. «Ich bin ganz sicher: Die Pandemie wird uns die Zukunft nicht rauben. Wir werden diese Krise überwinden», betonte Steinmeier.

Mit Blick auf die von Mittwoch an geltenden Geschäftsschliessungen sowie die Kontaktbeschränkungen an Weihnachten und insbesondere Silvester, sagte er: «Feiern lassen sich nachholen, und über Geschenke freuen sich Freunde und Verwandte auch später noch. Was jetzt zählt, ist, Gesundheit zu erhalten und Menschenleben zu retten.»

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus liegt in Deutschland weiter auf hohem Niveau. Am Montag meldete das Robert Koch-Institut (RKI) - die Bundesbehörde für Infektionskrankheiten - rund 4000 Fälle mehr als vor einer Woche. Insgesamt wurden innerhalb eines Tages 16 362 neue Fälle übermittelt. Der bisherige Rekord war am Freitag mit 29 875 gemeldeten Fällen erreicht worden.

Steinmeier nannte die Lage erneut «bitterernst». Das Infektionsgeschehen drohe ausser Kontrolle zu geraten. «Wir kommen an einschneidenden Massnahmen nicht vorbei.» Oberstes Ziel müsse es sein, die Infektionszahlen so schnell wie möglich zu senken und dann auf niedrigem Niveau zu halten.

«Das kann nur gelingen, wenn wir in den nächsten Wochen unsere Kontakte und Begegnungen radikal begrenzen», sagte der Bundespräsident. Er betonte: «Das muss schnell und umfassend geschehen. Es darf nicht so weit kommen, dass unser Gesundheitssystem kollabiert.»

Zur Eindämmung der sich weiter stark ausbreitenden Corona-Pandemie wird das öffentliche und private Leben in Deutschland von diesem Mittwoch an drastisch heruntergefahren. Bis zum 10. Januar muss der Einzelhandel mit Ausnahme der Geschäfte für den täglichen Bedarf schliessen. In diesem Zeitraum sollen auch Schulen grundsätzlich geschlossen oder die Präsenzpflicht ausgesetzt werden.

(SDA)

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