Deutscher Immunologe besorgt
Omikron-Subtyp könnte Infektionswelle verlängern

Der Subtyp von Omikron ist noch ansteckender. Deswegen geht Carsten Watzel, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, davon aus, dass die Infektionswelle länger dauert.
Publiziert: 01.02.2022 um 19:49 Uhr
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Aktualisiert: 01.02.2022 um 22:24 Uhr
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Die Omikron-Unterart dürfte die Infektionswelle nach Ansicht von Carsten Watzl verlängern.
Foto: Twitter

Die Infektionszahlen sind so hoch wie nie. So gut wie überall schiessen sie in die Höhe. Der Grund: Omikron, auch BA.1 genannt. Die Corona-Variante ist viel ansteckender als seine Vorgänger Alpha und Delta. Damit nicht genug: Inzwischen hat sich eine Omikron-Unterart entwickelt, der Subtyp BA.2.

Der US-amerikanische Epidemiologe Eric Feigl-Ding (38) geht davon aus, dass sich BA.2 doppelt so schnell ausbreiten könnte wie Omikron. Die Entwicklung in Dänemark beunruhigt ihn. «BA.2 hat nur einen Monat gebraucht, um den schon super ansteckenden BA.1-Typen zu überholen», schrieb der Wissenschaftler letzte Woche. Das Gleiche droht nun in anderen Ländern.

Der Subtyp ist auf dem Vormarsch. Und genau das macht Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Sorgen. «BA.2 wird sich auch bei uns durchsetzen und könnte Omikron-Welle verlängern», teilte er in einem Tweet mit.

Auch in der Schweiz gibt es schon Fälle mit BA.2

Grund für die Annahme ist eine Studie aus Dänemark. Darin heisst es, dass die Übertragung in Haushalten mit BA.2 wesentlich höher ist – und zwar doppelt so hoch wie bei der ursprünglichen Omikron-Variante. Insbesondere Ungeimpfte haben ein deutlich höheres Risiko sich anzustecken. Zudem sind sie es auch, die das Virus massgeblich weiterverbreiten.

Bisher wurde BA.2 in über 40 Ländern nachgewiesen. Darunter in den USA, in China, Australien, Deutschland und Frankreich. In Dänemark ist BA.2 bereits die vorherrschende Variante. Auch in der Schweiz gibt es schon rund zehn Fälle.

17 Mutationen zwischen Omikron und Untervariante

Einer der ersten Forscher, die sich mit der Untervariante BA.2 befasst haben, ist der österreichische Genetiker Ulrich Elling. Laut ihm ist der Unterschied zwischen BA.1 und BA.2 ziemlich gross – zwischen den beiden Typen liegen 17 Mutationen.

Der Unterschied ist demnach grösser als zwischen dem Wildtyp aus Wuhan und der Alpha-Variante, die anfänglich auch britische Variante genannt wurde. Dennoch unterscheidet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bislang nicht zwischen Omikron und der neuen Untervariante. Allerdings gibt es zur Untervariante BA.2 bislang nur wenige Informationen. Vieles ist bisher noch unklar und wird erst erforscht. (jmh)

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