Im Januar bekam Bernd Berger aus Deutschland plötzlich starken Husten. Eine Grippe? Corona? Fehlanzeige! Der Husten wollte einfach nicht verschwinden. Nach über vier Monaten ging der Deutsche schliesslich zum Arzt. Eine Röntgenuntersuchung zeigte, dass in Bergers Lunge ein Fremdkörper steckte. Zudem gab es Anzeigen einer Lungenentzündung. Der Fremdkörper musste so schnell wie möglich entfernt werden.
Den Eingriff unternahm Markus Unnewehr, Chefarzt an der St. Barbara-Klinik im nordrhein-westfälischen Hamm. «Da der Fremdkörper sehr gross war, waren mehrere Arbeitsschritte nötig, um ihn zunächst zu verkleinern. Schliesslich gelang es mit einer speziellen Zange, den scharfkantigen Fremdkörper ohne Verletzung an Luftröhre und Kehlkopf zu entfernen», wie es auf der Internetseite des Spitals heisst. Dann wurde klar, was den Husten verursacht hatte: In der Lunge des Deutschen steckte ein 1-Cent-Stück.
«Mein Kumpel hat mir auf den Rücken geklopft»
Die Münze war stark in Mitleidenschaft gezogen und kaum wiederzuerkennen, als sie aus der Lunge entfernt wurde. «Euro-Cent-Münzen bestehen aus einem Stahlkern und einer dünnen Kupferschicht. Diese ist nicht sehr beständig und korrodiert schnell. Wir nehmen an, dass unter anderem die Abwehrsubstanzen im Bronchialsekret der Münze zugesetzt haben», so Lungenspezialist Unnewehr.
Aber wie kam die Münze in die Lunge von Bernd Berger? Das Unglück geschah bei einer Partie Darts im Januar. «Mein Kumpel hat mir auf den Rücken geklopft, ich habe mich kurz erschrocken und die Münze, mit der ich im Mund herumgespielt hatte, verschluckt. Was rein geht, findet den Weg auch wieder raus, dachte ich, und habe mir weiter keine Gedanken gemacht», erklärte er die Lungen-Münze.
Fremdkörper in der Lunge kommen immer wieder mal vor. Münzen sind aber selten darunter. Das 1-Cent-Stück hat Bernd Berger übrigens nicht weggeschmissen. Er trägt es weiter bei sich – als Glücksbringer. (jmh)