«Da bin ich zuversichtlich», sagte Lauterbach am Mittwoch in Berlin. Der Präsident des staatlichen Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, warnte vor einer Überlastung des Gesundheitssystems und einer Beeinträchtigung kritischer Versorgungsstrukturen, sollte die Omikron-Welle nicht gebremst werden können.
Lauterbach sagte, die Bund-Länder-Beschlüsse vom Vortag würden den bereits eingesetzten Abfall der Infektionsfälle weiter beschleunigen. «Wir werden einen weiteren Rückgang der Fälle sehen, und wir werden in dieser Zeit die Booster-Kampagne fahren», so Lauterbach. «Somit versuchen wir, eine besonders schwere Omikron-Welle noch abzuwenden.»
Ganz grundsätzlich könnten keine weiteren Massnahmen ausgeschlossen werden. Eine Absage erteilte Lauterbach zum jetzigen Zeitpunkt aber etwa Forderungen, die epidemische Notlage als Basis für noch weiter reichende Corona-Einschränkungen wieder einzuführen.
«In den vergangenen Wochen waren die Fallzahlen rückläufig, aber leider ist das noch kein Zeichen für eine Entspannung», betonte Wieler. Eine Inzidenz von fast 300 deutschlandweit sei immer noch zu hoch, viele Kliniken seien am Limit. Durch Omikron sei mit einer Infektionswelle mit noch nicht gesehener Dynamik zu rechnen.
Bund und Länder hatten am Dienstag in Deutschland beschlossen, dass spätestens ab 28. Dezember private Zusammenkünfte für Geimpfte und Genese nur noch mit maximal zehn Personen erlaubt sind, Grossveranstaltungen wieder vor leeren Rängen stattfinden müssen und Clubs und Diskotheken geschlossen werden. Die Beschlüsse sind die Reaktion auf eine Stellungnahme des neuen Expertenrats der Regierung zu Omikron, der vor einer «explosionsartigen» Verbreitung der Omikron-Variante gewarnt hatte.
Wie stark Omikron derzeit verbreitet ist, ist unklar. In Deutschland seien bisher rund 540 Omikron-Fälle und rund 1850 Verdachtsfälle ans RKI übermittelt worden, sagte Wieler. Diese Daten seien überwiegend ein bis zwei Wochen alt.
(SDA)