Der Mann (51) hatte am Sonntag im Alleingang die 2352 Meter hohe «Hunsdorfer Spitze» in der Slowakei bestiegen, obwohl in diesem Gebiet das Klettern nur mit Bergführer erlaubt ist. Beim Abstieg verlor er die Orientierung und blieb auf einem steilen Felsvorsprung stecken.
Ohne passende Ausrüstung kam er nicht mehr weiter. «Der Mann war auf einem Felsvorsprung steckengeblieben, sodass er nicht sicher weitergehen konnte», erklärte ein Sprecher des slowakischen Bergrettungsdienstes gegenüber «Bild».
Der Deutsche setzte einen Notruf ab. Feuerwehr und Bergrettung rückten aus, konnten aber wegen des schlechten Wetters nur bis zu einem Gebirgssee fliegen und mussten dann zu Fuss weiter. Als die Retter eintrafen, harrte der 51-Jährige noch immer auf dem Felsvorsprung aus. «Die Person musste mithilfe von Seiltechnik von der Massivwand gerettet werden», so der Einsatzsprecher.
Hochgebirge werden unterschätzt
Der Mann und die Retter stiegen dann zu Fuss zur Seilstation. Die Betreiber haben die Seilbahn extra ausserhalb der Öffnungszeiten angelassen, dass der Bergsteiger und die Retter schneller das Tal erreichen. Unverletzt wurde der Deutsche im Ort Tatranská Lomnica abgesetzt.
Einige Gebiete in der Hohen Tatra dürfen laut Nationalparkregeln nur mit Bergführer bestiegen werden. Im Sommer sind die Bergretter fast täglich im Einsatz, weil Wanderer die Touren im kleinsten Hochgebirge der Welt massiv unterschätzen.