Seit 13 Jahren wird die kleine Maddie vermisst. Jetzt könnte der Fall kurz vor der Aufklärung stehen: Ermittler konzentrieren sich auf einen 43-jährigen Deutschen, der laut dem Bundeskriminalamt (BKA) wegen Sexualstraftaten mehrfach vorbestraft ist. Er soll sich auch an Kindern vergangen haben. Momentan sitzt er im Knast – wegen Vergewaltigung einer 72-jährigen Amerikanerin.
Jetzt beschreibt eine ehemalige Nachbarin aus Portugal, wie sie den Mann erlebte. «Er war immer ein bisschen wütend, ist die Strasse schnell hoch und runter gefahren und eines Tages, so um 2006, verschwand er ohne ein Wort», berichtet die Frau dem britischen Sender Sky News. Madeleine «Maddie» McCann, die mit ihren Eltern im Jahr 2007 Urlaub in Portugal machte, verschwand abends spurlos aus einer Ferienanlage.
«Es war eklig»
Etwa ein halbes Jahr nach dem Verschwinden des Mannes sei sie gebeten worden, beim Aufräumen der Unterkunft zu helfen, berichtet die Frau. «Es war eklig.» Überall hätten beschädigte Sachen wie Computer gelegen. In einem Müllbeutel seien Perücken und seltsame Kleidungsstücke – möglicherweise für Kostümierungen – gewesen.
Die frühere Nachbarin gab an, dass der Verdächtige die Unterkunft damals von einem Briten gemietet habe. Polizisten aus Grossbritannien hätten sie im vergangenen Jahr zu dem Verdächtigen befragt. In diesem Jahr seien dann portugiesische Ermittler aufgetaucht. Die Polizei geht davon aus, dass sich der Mann nach dem Verlassen der Unterkunft noch weiterhin in der Umgebung aufgehalten hat.
Die damals dreijährige Maddie war am 3. Mai 2007 aus einer Appartementanlage im portugiesischen Praia da Luz verschwunden. Die Eltern waren zu der Zeit in einem nahe gelegenen Restaurant essen. Das ungeklärte Schicksal des Mädchens sorgte weltweit für Schlagzeilen. Zeitweise standen auch die Eltern selbst unter Verdacht. (SDA/noo)