Jetzt schon kleben überall in Deutschland Plakate, auf denen die Parteien für sich werben. Denn diesen September sind Bundestagswahlen in Deutschland.
Ein Leserreporter hat in München ein ganz besonderes Plakat entdeckt: Die rechts-konservative Partei Alternative für Deutschland (AfD) wirbt mit der Schweizer Flagge und fordert Volksabstimmungen ganz nach dem Vorbild der Schweiz.
Mehr Schein als Sein
Die Schweiz hat es der AfD angetan. Schon im Dezember letzten Jahres sagte Parteimitglied Leif-Erik Holm (46) während einer Veranstaltung: «Wir wollen mehr Demokratie. Mehr Bürgerbeteiligung nach Schweizer Vorbild. Wir wollen die Hürden für Volksentscheide senken.»
Dieser Wunsch könnte auch nach hinten losgehen. Denn was, wenn die Entscheidungen des Volkes zu Ungunsten der AfD ausfallen würden? Der Politologe Georg Lutz glaubt nicht, dass die AfD ein Nein so einfach hinnehmen würde: «Es gibt keine direkte Demokratie à la carte. Es wird immer Entscheide geben, die nicht allen Seiten gefallen», sagte der Experte schon damals zu BLICK.
Auf dem Weg in den Bundestag
Deswegen glaubt Lutz, dass hier nur mit hohlen Parolen Wähler angelockt werden sollen. «Das, was die AfD macht, riecht sehr nach Populismus. Die Opposition ist immer für Veränderungen. Aber wenn man dann selbst die Mehrheit hat, dann ist man plötzlich still.»
Doch der Populismus trägt Früchte. Bislang hat es die rechtskonservative Partei in elf Landesparlamente geschafft. Mit den Wahlen am 24. September könnte die AfD erstmals in den Bundestag einziehen. (jmh)