Deutsche Aussenministerin in Kiew
Baerbock fordert friedliche Lösung des Ukraine-Konflikts

Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock hat sich bei einem Treffen mit ihrem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba für eine friedliche Lösung des Ukraine-Konflikts ausgesprochen.
Publiziert: 17.01.2022 um 16:51 Uhr
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Aktualisiert: 18.01.2022 um 13:47 Uhr
Außenministerin Annalena Baerbock (2.v.r.) besucht das Denkmal für die «Himmlische Hundertschaft», wo an die Toten der proeuropäischen Revolution von 2014 erinnert wird. Foto: Jörg Blank/dpa
Foto: Jörg Blank

«Denn Diplomatie ist der einzig gangbare Weg», sagte die Grünen-Politikerin am Montag mit Blick auf ukrainische Ängste vor einem Angriff Russlands. «Wir haben einen langen Atem», betonte sie. Deutschland sei bereit zum Dialog mit Russland.

Baerbock sagte mit Blick auf ukrainische Forderungen nach deutschen Waffenlieferungen, dass es darum gehen müsse, die Krise nicht weiter eskalieren zu lassen, sondern mit diplomatischen Mitteln zu lösen. Zugleich betonte die Politikerin, dass «jede weitere Aggression einen grossen Preis für das russische Regime hätte».

Die EU und die USA haben für den Fall eines möglichen Überfalls Russlands auf die Ukraine mit scharfen Sanktionen gedroht. Baerbock sprach sich dafür aus, dass so bezeichnete Normandie-Format für die Lösung des Konflikts wieder mit Leben zu füllen. Deutschland und Frankreich vermitteln dabei in dem Konflikt zwischen der Ukraine und Russland.

Baerbock kündigte an, dass sie in Kürze mit dem französischen Aussenminister Jean-Yves Le Drian die Kontaktlinie im Konfliktgebiet Donbass besuchen wolle, um sich dort ein Bild von der Lage zu machen. Die Situation dort sei «mehr als bedrückend» vor allem jetzt im Winter, sagte sie nach einem Gespräch bei der Mission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Kiew. Baerbock sagte: «Wir brauchen Fortschritte bei der Umsetzung der Minsker Vereinbarung.»

Ein in Minsk (Belarus) vereinbarter Friedensplan liegt auf Eis. Die Ukraine und Russland werfen sich gegenseitig vor, gegen das Abkommen zu verstossen. Mehr als 14 000 Menschen sind nach UN-Schätzungen im Donbass seit 2014 bei Kämpfen zwischen ukrainischen Regierungstruppen und den von Russland unterstützten Separatisten getötet worden. Unter anderem die EU und die USA haben gegen Russland Sanktionen wegen des Ukraine-Konflikts verhängt.

Mit Blick auf einen grösseren Cyberangriff auf Internetseiten der ukrainischen Regierung bot Baerbock an, Experten des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik zur Unterstützung und Aufklärung bereitzustellen. Russland hat Vorwürfe zurückgewiesen, mit der Hackerattacke etwas zu tun zu haben.

(SDA)

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