Detailhandel
Metro-Hauptversammlung gibt grünes Licht für Aufspaltung

Düsseldorf – Zäsur bei der Metro: Die Aktionäre des deutschen Handelsriesen haben mit grosser Mehrheit grünes Licht für die Aufspaltung des Konzerns gegeben.
Publiziert: 06.02.2017 um 21:57 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 13:46 Uhr
Mit Media Markt ist die Metro Group auch in der Schweiz präsent. Der Elektronikverkäufer wird nun dem selbstständigen Unternehmen Ceconomy zugeteilt.
Foto: KEYSTONE/EPA/FRIEDEMANN VOGEL

Auf der Hauptversammlung in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) stimmten am Montag insgesamt 99,95 Prozent des anwesenden Kapitals für die Pläne von Vorstand und Aufsichtsrat, das Unternehmen in einen Lebensmittelspezialisten und einen Elektronikhändler zu teilen. Das teilte Metro am Abend mit. Notwendig gewesen wäre eine Mehrheit von 75 Prozent.

Konzernchef Olaf Koch hatte zuvor um die Zustimmung der Aktionäre für den grossen Schritt geworben. Die Aufteilung von Metro soll nach seinen Worten das Wachstum beschleunigen, mehr Börsenwert bringen und Partnerschaften sowie Zukäufe erleichtern.

Die Strategien der beiden Unternehmen seien inzwischen «so unterschiedlich, wie sie nur seien können», sagte Koch. Deshalb mache es keinen Sinn, sie weiter unter einem Dach zusammenzuhalten.

Koch strebt bis Mitte des Jahres die Aufspaltung von Metro in einen Lebensmittelspezialisten, zu dem neben den Metro-Grossmärkten auch die Real-Supermärkte gehören, und einen Elektronikhändler mit dem neuen Kunstnamen Ceconomy, unter dessen Dach die Ketten Media Markt und Saturn agieren sollen.

Rückendeckung bekam er von einer Reihe von Aktionärsvertretern. Doch gab es auch kritische Stimmen: Einer der Aktionäre kritisierte, bei der rund 100 Millionen Euro teuren Aufspaltung handle es sich um ein «ökonomisches Nullsummenspiel», von dem nur Berater und Führungskräfte profitierten.

Metro schrumpft seit Jahren. Immer wieder wurden grosse Konzernteile verkauft - wie die Warenhäuser Galeria Kaufhof oder das Auslandsgeschäft der Supermarktkette Real. Metro verlor daher den inoffiziellen Titel des grössten deutschen Detailhandelskonzerns und musste den Platz in der höchsten Börsenliga, dem Dax, räumen. Die Aufspaltung soll nun neuen Schwung bringen.

Die neue Metro kommt den Planungen zufolge künftig auf einen Umsatz von rund 37 Milliarden Euro, führen wird sie der jetzige Konzernchef Olaf Koch. Media-Saturn-Chef Pieter Haas soll Ceconomy leiten. Metro erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015/16 einen Erlös von rund 22 Milliarden Euro.

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