Der «Spiderman von Paris» rettete ihn
Bub fiel von einem höheren Stockwerk und hielt sich fest

Was für ein Glück! Der Bub, der in Paris von einem Balkon gerettet wurde, wohnt ein Stockwerk höher. Er muss wohl eine Etage tiefer gefallen sein, bevor er sich auf wundersame Weise am Balkongeländer festhalten konnte.
Publiziert: 30.05.2018 um 13:51 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 23:30 Uhr

Die Geschichte hätte tragisch enden können: Wohl über eine Minute lang hing ein vierjähriger Bub im vierten Stock eines Hauses in Paris am Balkongeländer. Dank des beherzten Eingreifens von Mamoudou Gassama (22), der die Fassade hochkletterte, konnte der Kleine gerettet werden.

Jetzt kommt aus: Der Bub musste vorher wohl schon ein Stockwerk tief gefallen sein, bevor er sich wie durch ein Wunder am Balkon festhalten konnte. Laut französischen Medien, die sich auf Hausbewohner beziehen, wohnen er und sein Vater nämlich eine Etage höher!

Warum passte niemand auf den Buben auf?

Mama lebt in Übersee

Da die Mutter im französischen Übersee-Departement La Réunion lebt, wird der Kleine von seinem Vater betreut. Der hatte seinen Sohn in der Wohnung eingesperrt, um einkaufen zu gehen.

1/11
Kein Sans-Papier mehr: Mamoudou Gassama hat in Paris die Aufenthaltsbewilligung erhalten.
Foto: AFP

Der Ausflug wurde aber etwas länger als geplant: Als der Mann das Geschäft verlassen hatte, begann er auf dem Heimweg Pokémon Go zu spielen und mit seinem Handy virtuelle Monster zu jagen. Hätte er das unterlassen, wäre der Knabe wohl nicht in die gefährliche Situation geraten.

Die Vernachlässigung seines kleinen Sohnes könnte dem Vater eine Gefängnisstrafe von bis zu zwei Jahren und eine Busse von 30'000 Euro bescheren. 

Im Interview mit dem lokalen Radiosender «Antenne Réunion» bedankte sich die Mutter bei Retter Gassama und sagte über ihren videospielenden Mann: «Ich unterstütze das Verhalten meines Ehemanns nicht. Aber was passiert ist, hätte jedem passieren können und ist auch schon passiert. Mein Sohn hatte einfach Glück.»

Mini-Lohn bei der Feuerwehr

Für seine heldenhafte Rettungsaktion erhält der aus Mali stammende Sans-Papier Mamoudou Gassama die französische Staatsbürgerschaft.

Auch einen Job hat er auf sicher: Die Pariser Feuerwehr nimmt den Fassadenkletterer in ihre Reihen auf. Allerdings muss er da ganz unten anfangen: Als Praktikant wird er in den ersten zehn Monaten vermutlich nur gerade 600 Euro verdienen. (gf)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?