Der Vergewaltiger von Avignon ist plötzlich krank
«Ich denke, er wird ins Spital eingeliefert»

Dominique P., Hauptangeklagter im schockierenden Vergewaltigungsprozess von Avignon, kann aus gesundheitlichen Gründen frühestens am Montag wieder vor Gericht erscheinen. Womöglich muss er sich sogar in Spitalpflege begeben.
Publiziert: 11.09.2024 um 20:05 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2024 um 20:58 Uhr
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Dominique P. ist krank. Er wird wohl frühestens Montag wieder am Prozess teilnehmen können.
Foto: AFP

Auf einen Blick

  • Hauptangeklagter Dominique P. kann aus gesundheitlichen Gründen nicht erscheinen
  • P. betäubte seine Frau jahrelang mit Schlafmitteln und bot sie Fremden an
  • Etwa 200 Vergewaltigungen zwischen 2011 und 2020, 50 Mittäter identifiziert
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AFPAgence France Presse

In dem aufsehenerregenden Vergewaltigungsprozess im französischen Avignon verzögert sich die Aussage des Hauptangeklagten Dominique P.* (71) aus gesundheitlichen Gründen erneut. P.s Gesundheitszustand habe sich verschlechtert, der 71-Jährige könne «bestenfalls» am Montag erneut bei Gericht erscheinen, erklärte der Vorsitzende Richter Roger Arata am Mittwoch. «Ich denke, er wird ins Spital eingeliefert und vor Ort versorgt.»

P. hatte bereits am Montag vorzeitig die Gerichtsverhandlung verlassen und blieb auch am Dienstag wegen Bauchschmerzen der Verhandlung fern. Am Mittwochmorgen erschien der 71-Jährige wieder sichtlich geschwächt vor Gericht. Der Vorsitzende Richter entband den Franzosen erneut davon, dem Prozess zu folgen. Weiter verlangte Arata, dass im Laufe des Tages ein rechtsmedizinisches Gutachten vorgenommen werde, um über die Fortsetzung des Prozesses zu entscheiden.

Gisèle P. wurde hunderte Male vergewaltigt

P., der seine Frau über Jahre hinweg mit Schlafmitteln betäubte und Fremden zur Vergewaltigung anbot, hätte am Dienstag erstmals vor Gericht aussagen sollen. Gutachter hatten ihm am Vortag bescheinigt, «egozentrisch» und «manipulierend» zu sein. Er hat gestanden, seine mittlerweile geschiedene Frau Gisèle ohne ihr Wissen gemeinsam mit Fremden missbraucht zu haben. Dies sei eine Art Sucht geworden, hatte er den Ermittlern erklärt.

Gisèle P.* hatte in der vergangenen Woche vor Gericht ausführlich geschildert, wie sie jahrelang unter unerklärlichen Gedächtnislücken und gynäkologischen Problemen litt, bevor sie erfuhr, in welcher Weise sich ihr Mann an ihr verging. Dies wurde aufgedeckt, als ihr Mann wegen eines anderen Vergehens ins Visier der Justiz geriet und die Ermittler auf etwa 4000 Fotos und Videos von Vergewaltigungen der offensichtlich bewusstlosen Frau stiessen.

Etwa 200 Mal war Gisèle P. zwischen 2011 und 2020 ohne ihr Wissen vergewaltigt worden, teils von ihrem Ehemann und in 92 Fällen von Fremden. Die Ermittler identifizierten 50 von ihnen, die sich nun neben dem Hauptangeklagten vor Gericht verantworten müssen. Ihnen drohen Haftstrafen von bis zu 20 Jahren.

* Namen bekannt

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