Brüssel war nur der Plan B. Wie gestern bekannt wurde, wollte der Brüsseler Dschihadisten-Zirkel, der schon für die Pariser Anschläge vom 13. November verantwortlich war, eigentlich erneut Frankreich treffen.
Wegen intensiver Polizeiermittlungen seien die Islamisten jedoch unter Zeitdruck geraten und stattdessen auf die Hauptstadt Belgiens als Anschlagziel ausgewichen, erklärte die Staatsanwaltschaft am Sonntagabend.
Nun gibt es offenbar nähere Angaben zum ursprünglichen Ziel der Attentäter. Laut der französischen Zeitung «Libération» soll der am Freitag festgenommene Belgier Mohammed Abrini (31) gesagt haben, dass die Terroristen eigentlich während der Fussball-Europameisterschaft in Frankreich zuschlagen wollten.
Die Staatsanwaltschaft hatte Abrini am Samstag als dritten mutmasslichen Terroristen vom Brüsseler Flughafen, den fieberhaft gesuchten «Mann mit Hut», identifiziert. Der Fahndungserfolg hatte die Verbindungen zwischen den Terroranschlägen von Brüssel und Paris untermauert.
Die Fussball-EM 2016 wird vom 10. Juni bis 10. Juli in zehn unterschiedlichen französischen Städten ausgetragen. Sowohl das Eröffnungsspiel als auch das Finale finden im Stade de France im Norden von Paris statt, das die Terroristen schon bei den Anschlägen vom 13. November im Visier hatten. (gr)