Ukrainische Kamikazedrohne tötet russischen Stabschef
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Geheimdienst veröffentlicht:Ukrainische Kamikazedrohne tötet russischen Stabschef

Ukraine meldet 13 tote Nordkoreaner
Weiter schwere Kämpfe in Grenzregion Kursk

Russland führt einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Im Liveticker halten wir dich über die neusten Entwicklungen auf dem Laufenden.
Publiziert: 08:00 Uhr
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Aktualisiert: 16:28 Uhr

Auf einen Blick

  • Trump will Ukraine weiter unterstützten – fordert aber von Nato-Staaten Ausgaben von 5 Prozent des BIP

  • Der ukrainische Sicherheitsdienst (SBU) hat den Chef der russischen ABC-Truppen bei einem Anschlag getötet
  • Der slowakische Verteidigungsminister sagt, die Ukraine müsse für einen Frieden einen Teil des Territoriums aufgeben
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
16:23 Uhr

Weiter schwere Kämpfe in Grenzregion Kursk – ein Dutzend Nordkoreaner getötet

Foto: keystone-sda.ch

Nach der überraschenden neuen Offensive der ukrainischen Armee gehen schwere Kämpfe in der westrussischen Region Kursk weiter. Dem ukrainischen Generalstab zufolge gab es in den vergangenen 24 Stunden 218 Zusammenstösse an allen Frontabschnitten.

Allein in der Region Kursk habe die Armee 94 russische Angriffe zurückgeschlagen. Das Kommando der ukrainischen Spezialkräfte teilte bei Facebook mit, im Gebiet Kursk seien 13 nordkoreanische Soldaten getötet worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Laut den Experten des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) rückten ukrainische Truppen im Nordosten der russischen Stadt Sudscha vor. Dies könnte auf eine koordinierte Operation im Gebiet Kursk hindeuten, aber auch auf die Vorbereitung eines Angriffs an anderen Frontabschnitten.

Das Institut berief sich auf Geodaten veröffentlichter Aufnahmen im Internet. Zuvor hätten das Verteidigungsministerium in Moskau und Militärblogger erklärt, dass russische Truppen ukrainische Angriffe zurückgeschlagen hatten.

12:01 Uhr

Ukraine meldet Kämpfe in Kurachowe – Moskau hatte zuvor Eroberung verkündet

Die ukrainische Armee hat am Dienstag nach eigenen Angaben weiter in der wichtigen Stadt Kurachowe im Osten des Landes gekämpft, deren Einnahme Russland am Vortag verkündet hatte. Es gebe «aktive» Kämpfe im «Stadtgebiet von Kurachowe», erklärte die ukrainische Armee. Demnach wurden russische Angriffe «nahe» der Stadt abgewehrt.

Die in diesem Frontabschnitt eingesetzte ukrainische Armeeeinheit schrieb in Onlinenetzwerken, im Bereich Kurachowe wehrten sich die Streitkräfte «gegen die Versuche des Feindes, seine personelle Überlegenheit auszunutzen und eine Offensive zu entwickeln». Der ukrainische Generalstab meldete in seinem täglichen Bericht, dass am Vortag 26 russische Angriffe abgewehrt worden seien – darunter auch in Kurachowe.

Foto: Anton Shtuka/AP/dpa/Archivbild

Moskau hatte zuvor die Einnahme des «wichtigen Logistikzentrums» Kurachowe in der Ostukraine gemeldet und erklärt, dies ermögliche nun, die restliche Region Donezk «in beschleunigtem Tempo» zu erobern. Die Ukraine hat den Verlust der Stadt bislang nicht bestätigt.

06.01.2025, 15:25 Uhr

Macron: Kiew soll realistisch über Gebietsfragen diskutieren

Foto: Aurelien Morissard/AP Pool/dpa

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) mahnt an, Kiew solle mit Blick auf die erwarteten Verhandlungen über eine Beendigung des russischen Angriffskrieges erneut über territoriale Fragen nachdenken. 

«Die Ukrainer müssen realistische Gespräche über die Gebietsfragen führen», sagte Macron in einer Ansprache an die französischen Botschafterinnen und Botschafter. Die USA sollten ihrerseits den Europäern helfen, Russland zu überzeugen, an den Verhandlungstisch zu kommen. 

Macron betonte: «Es wird keine schnelle und einfache Lösung in der Ukraine geben.» Der designierte US-Präsident Donald Trump hatte angekündigt, den Krieg Russlands gegen die Ukraine möglichst schnell beenden zu wollen. «Der neue amerikanische Präsident weiss selbst, dass die USA keine Chance haben, irgendetwas zu gewinnen, wenn die Ukraine verliert», betonte Macron.

06.01.2025, 09:22 Uhr

Russische Truppen nehmen strategisch wichtige Stadt ein

Russische Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau die strategisch wichtige Kleinstadt Kurachowe im Osten der Ukraine eingenommen.

Damit sei die bevölkerungsreichste Ortschaft im Südwesten des Gebiets Donbass erobert worden, heisst es in der Pressemitteilung. «Nach der Einnahme von Kurachowo sind die russischen Streitkräfte in freies Manövergelände vorgedrungen.» Das erlaube es, das Tempo bei der Eroberung weiterer Gebiete zu erhöhen.

Die Kämpfe um Kurachowe haben rund zwei Monate gedauert. Die Ukrainer konnten den Ort damit länger halten als Experten eigentlich vermutet hatten. Von den einst 18'000 Einwohnern blieb nur ein Bruchteil dort. Moskaus Verluste gelten als hoch. Allerdings hatte der ukrainische Militärblog «Deepstate» bereits vor wenigen Tagen die Stadt als von russischen Truppen kontrolliert gekennzeichnet. Derzeit ist noch unklar, wo die ukrainischen Streitkräfte die nächste Verteidigungslinie aufgebaut haben.

06.01.2025, 08:00 Uhr

Ukraine meldet Tötung von russischem Bataillonschef

Aufnahmen, die vom ukrainischen Geheimdienst veröffentlicht wurden, sollen die Tötung von Sergej Melnikow zeigen. Der Stabschef des russischen Bataillons «Sturm Ossetien» soll in der südöstlichen Region Saporischschja durch eine Kamikazedrohne liquidiert worden sein.

Das Fahrzeug überschlug sich beim Angriff.
05.01.2025, 11:26 Uhr

Ukraine startet neue Offensive im Gebiet Kursk

Die ukrainischen Streitkräfte haben im westrussischen Gebiet Kursk eine neue Offensive gestartet. «Gebiet Kursk, gute Nachrichten: Russland erhält das, was es verdient», schrieb der Leiter des Präsidentenbüros in Kiew, Andri Jermak, auf Telegram – und bestätigte damit indirekt den Vorstoss. Zunächst hatten russische Militärblogs von den Angriffen der Ukrainer berichtet.

Im Gebiet Kursk seien die Russen überrascht worden, ukrainische Angriffe liefen in mehrere Richtungen, sagte Andrij Kowalenko, der Leiter des Zentrums für die Bekämpfung von Desinformation beim Sicherheits- und Verteidigungsrat, der dem ukrainischen Präsidenten unterstellt ist. Das Militär in Kiew selbst machte zunächst noch keine Angaben zu den Angriffen. Auch das russische Verteidigungsministerium schwieg zu der Offensive.

Als Hauptstossrichtung gilt die Ausfallstrasse nach Kursk nordöstlich der Kleinstadt Sudscha, die die Ukrainer bei ihrer überraschenden Sommeroffensive einnehmen konnten. Die Offensive rund zwei Wochen vor der Amtseinführung Donald Trumps am 20. Januar könnte Beobachtern zufolge dazu dienen, russische Schwächen aufzuzeigen, um aus einer besseren Position heraus bei den erwarteten Verhandlungen zu starten.

Auf Videos, die aus der Region stammen sollen, sind mehrere Kolonnen gepanzerter ukrainischer Fahrzeuge in hohem Marschtempo zu sehen. Minenräumfahrzeuge machen den Weg dabei frei. Den russischen Militärbloggern zufolge nutzt Kiew auch stark Funkstörungsmechanismen, um die russischen Drohnen auszuschalten. Als Hauptstossrichtung gilt die Ausfallstrasse nach Kursk nordöstlich der Kleinstadt Sudscha, die die Ukrainer bei ihrer überraschenden Sommeroffensive einnehmen konnten.

Erst am Vorabend hatte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski aber auch von schweren Verlusten russischer Einheiten beim Versuch der Rückeroberung des Gebiets Kursk berichtet. «Bei Kämpfen heute und gestern allein im Umkreis der Ortschaft Machnowka im Gebiet Kursk hat die russische Armee ein Infanteriebataillon nordkoreanischer Soldaten und russischer Fallschirmjäger verloren», sagte Selenski in seiner abendlichen Videobotschaft am Freitag. Unabhängig waren die Angaben nicht überprüfbar.

In den vergangenen Wochen sind immer wieder Videos aufgetaucht, die Sturmversuche russischer Einheiten – teilweise verstärkt durch nordkoreanische Soldaten – im Gebiet Kursk zeigen sollen. Zu sehen sind dabei vielfach vernichtete russische gepanzerte Fahrzeuge und getötete Soldaten. Militärexperten erklären die überhastet wirkenden Angriffsversuche mit dem Ziel Moskaus, noch vor der Amtseinführung des designierten US-Präsidenten Donald Trump möglichst viel Boden gutzumachen, um in den erwarteten Verhandlungen eine gute Ausgangsposition zu haben.

04.01.2025, 18:48 Uhr

Russland droht Kiew nach angeblichem Raketenangriff mit Vergeltung

Das russische Militär hat nach eigenen Angaben einen ukrainischen Angriff mit weitreichenden US-Raketen auf die Grenzregion Belgorod abgewehrt und droht mit einem Gegenschlag. 

Alle Raketen vom Typ ATACMS seien von der Luftabwehr abgeschossen worden, teilte das Verteidigungsministerium auf seinem Telegramkanal mit. Auf diesen Angriff werde Moskau entsprechend reagieren. Die Angaben des Ministeriums liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die ATACMS-Raketen gelten als Waffen mit hoher Reichweite. In der Vergangenheit hatte Russland damit gedroht, auf solche Angriffe gegen eigenes Territorium mit dem Beschuss von Zielen in der Ukraine mit Hyperschallraketen zu antworten. 

Im November hatte Russland eine solche Mittelstreckenrakete namens Oreschnik auf die ukrainische Industriestadt Dnipro abgeschossen. Kremlchef Wladimir Putin sagte, die potenziell auch atomar bestückbare Rakete sei von westlichen Flugabwehrsystemen nicht abzufangen.

Während die ATACMS-Raketen angeblich alle abgewehrt wurden, musste in der gleichnamigen Hauptstadt der benachbarten russischen Region Woronesch ein Hochhaus wegen einer eingeschlagenen Drohne evakuiert werden. 

Etwa 100 Bewohner seien in Sicherheit gebracht worden, in einem Teil der Stadt sei der Notstand verhängt worden, um die Schäden möglichst schnell zu beseitigen, teilte der Bürgermeister von Woronesch, Sergej Petrin mit.

03.01.2025, 21:41 Uhr

Berichte: Russische Truppen stossen bei Pokrowsk weiter vor

Russische Truppen haben nach Erkenntnissen ukrainischer Militärblogger drei weitere Dörfer nahe der seit Monaten umkämpften Stadt Pokrowsk in der Ostukraine erobert. Der Blog DeepState nannte die Orte Datschenske, Nowyj Trud und Wowkowe wenige Kilometer südlich von Pokrowsk. Ein ähnliches Bild zeichnete der Blog Liveuamap, während der offizielle Lagebericht des Generalstabs für Freitagnachmittag Nowyj Trud noch als umkämpft darstellte.

Foto: Anadolu via Getty Images

Die russische Armee hat sich in den vergangenen Wochen darauf verlegt, die Bergbau- und Industriestadt Pokrowsk nicht mehr frontal anzugreifen, sondern im Süden zu umgehen. Dadurch gerät die wichtige Verbindungsstrasse von Pokrowsk in die Grossstadt Dnipro in Gefahr. Die Russen stehen auch kurz davor, die Grenze des ukrainischen Verwaltungsgebietes Dnipropetrowsk zu erreichen. Dieses ist seit Kriegsbeginn 2022 von Bodengefechten verschont geblieben.

03.01.2025, 18:27 Uhr

Fünf Tote bei russischen und ukrainischen Angriffen

Bei Angriffen der russischen und ukrainischen Armee sind nach Behördenangaben fünf Menschen getötet worden. In der Region um die ukrainische Hauptstadt Kiew sei ein Lkw-Fahrer durch herabfallende Trümmer einer Drohne getötet worden, erklärte der Interims-Gouverneur der Region, Mykola Kalaschnyk, in Onlinemedien. Vier Menschen seien zudem durch Trümmerteile von Drohnen verletzt worden, unter ihnen ein 16-Jähriger.

In der südukrainischen Stadt Saporischschja wurde nach Angaben von Gouverneur Iwan Fedorow ein Rentner bei einem russischen Raketenangriff getötet. Dessen Frau sei ins Krankenhaus eingeliefert worden. Zudem wurde bei einem russischen Raketenangriff auf die nordukrainische Tschernihiw nach Angaben von Gouverneur Wjatscheslaw Tschaus ein Mensch getötet.

In der russischen Grenzregion Brjansk meldeten dir örtlichen Behörden ein Todesopfer durch ukrainischen Mörserbeschuss. Ein weiterer Mensch sei bei einem Drohnenangriff nahe der Front in der Region Kursk gestorben.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe griff Russland die Ukraine in der Nacht zum Freitag mit insgesamt 93 Drohnen an. 86 von ihnen konnten demnach abgeschossen werden oder «verschwanden». Teile von Drohnen fielen auch auf zwei Stadtteile von Kiew. Laut dem Bürgermeister Vitali Klitschko gab es jedoch keine Verletzten.

03.01.2025, 16:41 Uhr

Selenski: Trumps Unberechenbarkeit kann Kiew nützen

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hofft, die Unberechenbarkeit des künftigen US-Präsidenten Donald Trump zu seinen Gunsten nutzen zu können. «Ich halte ihn für stark und unberechenbar. Ich wünschte mir sehr, dass die Unberechenbarkeit von Präsident Trump vor allem die Seite der Russischen Föderation betrifft», sagte das Staatsoberhaupt in einem vom ukrainischen Fernsehen ausgestrahlten Interview. Selenskyj geht davon aus, dass Trump an einem Friedensschluss real interessiert ist und der russische Präsident Wladimir Putin den künftigen US-Präsidenten fürchtet.

In dem Interview versprach der Staatschef den Ukrainern erneut, dass alle von Russland seit 2014 besetzten Gebiete zurückkehren werden. Er bestand auch auf harten Sicherheitsgarantien für sein Land und erteilte einer von Moskau für einen Friedensschluss geforderten Verkleinerung der ukrainischen Armee eine Absage. 

Das kontinuierliche russische Vorrücken vor allem in der Ostukraine räumte Selenski ein und führte es vor allem auf fehlende Reserven zurück. «Wir tun alles dafür, dass es im Januar eine Frontstabilisierung gibt», versprach er. Die Zahl der Deserteure sei seit Oktober rückgängig. Kürzlich war bekanntgeworden, dass von einer neu aufgestellten und zum Grossteil in Frankreich ausgebildeten Brigade mit über 1700 Soldaten gut ein Drittel fahnenflüchtig geworden ist. 

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