Das Wichtigste im Überblick
Fünf russische Marineschiffe tauchen vor niederländischer Küste auf
Die niederländische Marine und die Küstenwache haben in der vergangenen Woche fünf russische Marineschiffe in der Nordsee eskortiert. Das schreibt das Fachportal «Marineschepen» unter Berufung auf das niederländische Militär. Zu den eskortierten russischen Schiffen gehörten unter anderem das Spionageschiff Yantar und die Fregatte Admiral Golowko.
Seit einiger Zeit werden russische Marineschiffe in den Gewässern von Nato-Mitgliedern von Kriegsschiffen begleitet. Die Nato-Staaten verdächtigen Russland, Vorbereitungen zur Sabotage kritischer Infrastrukturen unter anderem in Nord- und Ostsee zu treffen.
Die Fregatte Admiral Golowko wurde vor einem Jahr in Dienst gestellt und soll in der Lage sein, Hyperschallraketen abfeuern zu können. Zuletzt führte das Schiff auch einige Übungen im Ärmelkanal durch. Das angebliche Forschungsschiff Yantar wird mit Spionageaktivitäten der Russen in Verbindung gebracht.
Bisher zehn Deutsche im Ukraine-Krieg getötet
Durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine sind nach Erkenntnissen der deutschen Regierung seit Beginn im Februar 2022 zehn deutsche Staatsbürger getötet worden. Diese Zahl nannte die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des BSW-Abgeordneten Andrej Hunko (61), wie die «Frankfurter Rundschau» (Freitagsausgabe) meldete. «Die Bundesregierung muss sicherstellen, dass deutsche Staatsbürger nicht am Krieg in der Ukraine teilnehmen», sagte Hunko der Zeitung.
Russen erschiessen Zivilistin in Oblast Donezk
Eine Zivilistin wurde in der Gemeinde Lyman in der Oblast Donezk von russischen Streitkräften erschossen. Das schreibt die ukrainische Staatsanwaltschaft auf Telegram. Von dem Vorfall existiert ein Video.
Demnach soll die Frau nichtsahnend eine Strasse entlang gegangen sein, als russische Soldaten auf sie schossen und sie tödlich verwundeten. Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren wegen Kriegsverbrechen und Mordes eingeleitet.
Nach Wahlsieg Trumps: Selenski hofft auf deutsche Hilfe
Beim ersten Telefonat mit Kanzler Olaf Scholz nach dem Bruch der Ampel-Koalition und den folgenreichen US-Wahlen hat der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski die Hoffnung auf weitere deutsche Hilfe für sein Land geäussert. Gesprochen worden sei etwa über die Lieferung von Flugabwehrsystemen für das nächste Jahr und über zusätzliche Luftverteidigungssysteme aus Deutschland, teilte Selenski danach mit. Nach Angaben der Bundesregierung bekräftigte Scholz «die anhaltende und unverbrüchliche Solidarität mit der Ukraine angesichts der seit nunmehr fast 1'000 Tagen anhaltenden Aggression Russlands».
Lawrow erwartet keine neue Russland-Politik unter Trump
Moskaus Aussenminister Sergej Lawrow erwartet keinen Kurswechsel der US-Politik unter dem designierten Präsidenten Donald Trump gegenüber Russland oder der Ukraine. Jede US-Regierung habe ein Interesse daran, Russland zu schwächen. «Ihnen ist wohl, wenn sie Russland und seinen Einfluss schwächen», sagte Lawrow dem russischen Staatsfernsehen in einem Interview. Russland wirft den USA immer wieder vor, den Krieg in der Ukraine vor allem zu unterstützen, um Moskau zu schwächen.
Stützpunkt für Nato-Raketenabwehrschirm in Polen eröffnet
Vertreter der USA und der polnischen Regierung haben in Polen einen Stützpunkt für das Nato-Raketenabwehrsystem in Europa offiziell eröffnet. «Die ganze Welt wird klar und deutlich sehen, dass dies hier kein russischer Einflussbereich mehr ist», sagte Präsident Andrzej Duda. Die vom US-Militär betriebene Basis in Redzikowo liegt etwa hundert Kilometer westlich von Danzig im Norden Polens und ist Teil des Nato-Raketenabwehrschirms.
Die russische Führung kritisierte den Schritt. Die militärische Infrastruktur der USA rücke auf europäischem Territorium in Richtung von Russlands Grenzen vor, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. «Dies ist nichts anderes als ein Versuch, unser militärisches Potenzial einzudämmen, und natürlich werden wir geeignete Massnahmen beschliessen, um die Parität zu gewährleisten.»
Putin-Offizier durch Autobombe getötet
Die Ukraine hat sich zu einem Angriff auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim bekannt, bei der ein russischer Militärangehöriger getötet wurde. Der ukrainische Inlandsgeheimdienst habe den russischen Marineoffizier Walery Trankowsky (†47) durch eine Autobombe getötet, hiess es am Mittwoch in Geheimdienstkreisen. Wie die «Kyyiv Post» berichtet, war der Russe Stabschef der 41. Raketenbootbrigade der Schwarzmeerflotte.
Zuvor hatte das russische Militär von der Explosion in der Hafenstadt Sewastopol berichtet. Russischen Angaben zufolge explodierte im Bezirk Gagarin ein Sprengsatz unter dem Fahrzeug. Die russischen Ermittler gaben an, sie hätten Ermittlungen wegen eines «terroristischen Akts» aufgenommen. Der Getötete wurde als «Soldat» beschrieben.
Russland hat die Schwarzmeerhalbinsel Krim 2014 annektiert. Sie wird aber international als Teil der Ukraine angesehen.
Kiew mit Raketen und Drohnen angegriffen
Das russische Militär hat die ukrainische Hauptstadt Kiew mit Raketen und Drohnen angegriffen. Es sei der erste derartige kombinierte Angriff seit 73 Tagen gewesen, teilte der Chef der Militärverwaltung, Serhij Popko, mit.
Mehrere Raketen und Drohnen seien abgeschossen worden. Östlich von Kiew wurden nach Behördenangaben im Landkreis Browary durch herabstürzende Raketentrümmer ein Mensch leicht verletzt und ein Gebäude infolge eines Brandes zerstört.
Laut der ukrainischen Luftwaffe wurden zwei Marschflugkörper des Typs Ch-101 und zwei ballistische Raketen des Typs Iskander abgefangen. Landesweit seien zudem 37 von 90 Kampfdrohnen abgeschossen worden. Von 47 weiteren ging die Ortung verloren, was zumeist auf den Einsatz von elektronischen Abwehrmitteln zurückzuführen ist. Zwei weitere Drohnen sollen den ukrainischen Luftraum in Richtung Russland und Belarus verlassen haben.
Washington bestätigt: Nordkoreanische Soldaten an Kampfhandlungen beteiligt
Tausende nordkoreanische Soldaten sind nach US-Angaben bei den Kämpfen in der russischen Grenzregion nahe Kursk gegen ukrainische Soldaten im Einsatz. Die meisten der mehr als 10'000 in den Osten Russlands geschickten Nordkoreaner seien in das Gebiet Kursk geschickt worden, wo sie begonnen hätten, «gemeinsam mit den russischen Streitkräften in Kampfhandlungen einzutreten», sagte Aussenamtssprecher Vedant Patel in Washington.
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hatte bereits vor einigen Tagen gesagt, dass einige der 11'000 nordkoreanischen Soldaten im russischen Grenzgebiet Kursk in Kämpfe mit der ukrainischen Armee verwickelt seien.
China will Solidarität mit Russland stärken
China und Russland wollen angesichts wachsender externer Herausforderungen ihre Solidarität und Zusammenarbeit stärken, betonte der chinesische Aussenminister Wang Yi bei einem Treffen mit Sergei Schoigu, Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates in Russland.
Wang erklärte, dass eine verstärkte Zusammenarbeit die gemeinsamen Interessen beider Länder schützen würde. Das chinesische Aussenministerium zitierte Wang während der Begegnung in Peking: China sei bereit, mit Russland zusammenzuarbeiten, um eine enge Kommunikation und Koordination zu gewährleisten und die multilaterale Kooperation zu stärken.
Die USA betrachten China als ihren stärksten Konkurrenten und Russland als ihre grösste Bedrohung durch einen Nationalstaat. Schoigu sagte russischen Nachrichtenagenturen zufolge: «Ich sehe die wichtigste Aufgabe darin, der Politik der doppelten Eindämmung Russlands und Chinas entgegenzutreten, die von den Vereinigten Staaten und ihren Satelliten verfolgt wird.»