Das Wichtigste im Überblick
Schwerer russischer Drohnenangriff auf Odessa
Bei einem massiven russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa ist nach Behördenangaben in der Nacht eine Frau ums Leben gekommen. Mindestens zwei weitere Menschen seien verletzt worden, schrieb der Militärgouverneur von Odessa, Oleh Kiper, bei Telegram. «Beschädigt wurden Wohnhäuser, eine Kirche und Fahrzeuge.» An mehreren Orten seien durch die Einschläge Brände ausgebrochen. Zudem sei eine Fernwärmeleitung getroffen worden. Ein Heizkraftwerk musste die Arbeit einstellen.
Russland beschiesst systematisch zivile Ziele im Nachbarland mit Drohnen und Raketen. Speziell die Energie- und Wärmeversorgung ist im Visier der russischen Angreifer. Etwa die Hälfte der ukrainischen Stromkapazitäten wurde durch russische Attacken ausser Betrieb gesetzt.
Nordkorea liefert Russland Koksan-Geschütze
Neben Munition und Soldaten kommen nun offenbar auch nordkoreanische Geschütze in Russland an. Auf Telegram zirkulieren Bilder der M1989 Koksan, die auf Züge im russischen Krasnojarsk verladen werden. Es handelt sich um eine Selbstfahrlafette, die standardmässig 170-mm-Geschosse abfeuern kann. Die Artilleriewaffe verfügt über eine Reichweite von bis zu 40 Kilometern bei Standardmunition und bis zu 60 Kilometern bei raketengestützter Munition.
Ex-Gouverneur bestätigt: Russische Soldaten plünderten Häuser in Kursk
Roman Starowoit (52), ehemaliger Gouverner der russischen Region Kursk, räumte in einem am Donnerstag auf Telegram veröffentlichten Video ein, dass russische Soldaten die verlassenen Häuser ihrer Landsleute in einem Bezirk der Region geplündert haben. Die Zivilisten waren vor dem Einmarsch ukrainischer Soldaten geflohen.
«Was die Plünderungen betrifft, wurde dies gestern bei einem Treffen mit den Strafverfolgungsbehörden besprochen. Es gab Fälle von Plünderungen sowohl unter Zivilisten als auch unter Militärangehörigen», sagte Starowoit bei einem Treffen mit Bewohnern des Bezirks Gluschkowsky. Nach Starowoits Worten begannen die Bewohner zu applaudieren.
Plant Ukraine eine eigene Atombombe? Das sagt Aussenminister
Der ukrainische Aussenminister, Andrij Sybiha (49), hat Berichte der britischen «Times» deutlich zurückgewiesen. Die Zeitung hatte berichtet, die Ukraine plane die Entwicklung einer eigenen Atomwaffe. Die Ukraine bekenne sich zum Atomwaffensperrvertrag, erklärte Sybihas Sprecher, Heorhii Tykhyi.
Konkret hatte die «Times» geschrieben, dass die Ukraine binnen Monaten eine einfache Atomwaffe entwickeln könnte. Die Zeitung berief sich auf ein Dokument des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Angeblich sollte dafür Plutonium aus abgebrannten Brennstäben aus Kernreaktoren verwendet werden.
Fünf russische Marineschiffe tauchen vor niederländischer Küste auf
Die niederländische Marine und die Küstenwache haben in der vergangenen Woche fünf russische Marineschiffe in der Nordsee eskortiert. Das schreibt das Fachportal «Marineschepen» unter Berufung auf das niederländische Militär. Zu den eskortierten russischen Schiffen gehörten unter anderem das Spionageschiff Yantar und die Fregatte Admiral Golowko.
Seit einiger Zeit werden russische Marineschiffe in den Gewässern von Nato-Mitgliedern von Kriegsschiffen begleitet. Die Nato-Staaten verdächtigen Russland, Vorbereitungen zur Sabotage kritischer Infrastrukturen unter anderem in Nord- und Ostsee zu treffen.
Die Fregatte Admiral Golowko wurde vor einem Jahr in Dienst gestellt und soll in der Lage sein, Hyperschallraketen abfeuern zu können. Zuletzt führte das Schiff auch einige Übungen im Ärmelkanal durch. Das angebliche Forschungsschiff Yantar wird mit Spionageaktivitäten der Russen in Verbindung gebracht.
Bisher zehn Deutsche im Ukraine-Krieg getötet
Durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine sind nach Erkenntnissen der deutschen Regierung seit Beginn im Februar 2022 zehn deutsche Staatsbürger getötet worden. Diese Zahl nannte die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des BSW-Abgeordneten Andrej Hunko (61), wie die «Frankfurter Rundschau» (Freitagsausgabe) meldete. «Die Bundesregierung muss sicherstellen, dass deutsche Staatsbürger nicht am Krieg in der Ukraine teilnehmen», sagte Hunko der Zeitung.
Russen erschiessen Zivilistin in Oblast Donezk
Eine Zivilistin wurde in der Gemeinde Lyman in der Oblast Donezk von russischen Streitkräften erschossen. Das schreibt die ukrainische Staatsanwaltschaft auf Telegram. Von dem Vorfall existiert ein Video.
Demnach soll die Frau nichtsahnend eine Strasse entlang gegangen sein, als russische Soldaten auf sie schossen und sie tödlich verwundeten. Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren wegen Kriegsverbrechen und Mordes eingeleitet.
Nach Wahlsieg Trumps: Selenski hofft auf deutsche Hilfe
Beim ersten Telefonat mit Kanzler Olaf Scholz nach dem Bruch der Ampel-Koalition und den folgenreichen US-Wahlen hat der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski die Hoffnung auf weitere deutsche Hilfe für sein Land geäussert. Gesprochen worden sei etwa über die Lieferung von Flugabwehrsystemen für das nächste Jahr und über zusätzliche Luftverteidigungssysteme aus Deutschland, teilte Selenski danach mit. Nach Angaben der Bundesregierung bekräftigte Scholz «die anhaltende und unverbrüchliche Solidarität mit der Ukraine angesichts der seit nunmehr fast 1'000 Tagen anhaltenden Aggression Russlands».
Lawrow erwartet keine neue Russland-Politik unter Trump
Moskaus Aussenminister Sergej Lawrow erwartet keinen Kurswechsel der US-Politik unter dem designierten Präsidenten Donald Trump gegenüber Russland oder der Ukraine. Jede US-Regierung habe ein Interesse daran, Russland zu schwächen. «Ihnen ist wohl, wenn sie Russland und seinen Einfluss schwächen», sagte Lawrow dem russischen Staatsfernsehen in einem Interview. Russland wirft den USA immer wieder vor, den Krieg in der Ukraine vor allem zu unterstützen, um Moskau zu schwächen.
Stützpunkt für Nato-Raketenabwehrschirm in Polen eröffnet
Vertreter der USA und der polnischen Regierung haben in Polen einen Stützpunkt für das Nato-Raketenabwehrsystem in Europa offiziell eröffnet. «Die ganze Welt wird klar und deutlich sehen, dass dies hier kein russischer Einflussbereich mehr ist», sagte Präsident Andrzej Duda. Die vom US-Militär betriebene Basis in Redzikowo liegt etwa hundert Kilometer westlich von Danzig im Norden Polens und ist Teil des Nato-Raketenabwehrschirms.
Die russische Führung kritisierte den Schritt. Die militärische Infrastruktur der USA rücke auf europäischem Territorium in Richtung von Russlands Grenzen vor, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. «Dies ist nichts anderes als ein Versuch, unser militärisches Potenzial einzudämmen, und natürlich werden wir geeignete Massnahmen beschliessen, um die Parität zu gewährleisten.»