28 Verletzte und ein Schaden von rund zehn Millionen Euro. Die Bilanz nach dem Grossbrand einer Asylhalle in Düsseldorf ist verheerend. Zwei Tage nach dem Inferno hat die deutsche Polizei mehr über das Motiv der Brandstifter verraten: Mohammed B. (26) und ein Komplize zündeten das Heim offenbar an, weil ihnen die Portionen während des Fastenmonats Ramadan zu klein waren.
Der Marokkaner, der sich zuvor als Syrer ausgegeben hatte, soll der Drahtzieher sein, sitzt mittlerweile in U-Haft. Das Feuer gelegt hat letztlich ein anderer Asylbewerber (26), den B. angestiftet haben soll. Wie die «Bild» berichtet, hatte es vor dem Brand mehrfach Streit wegen der Essensausgabe gegeben.
Seit Wochen gab es Stress
Die Halle war während des Fastenmonats offenbar in zwei Lager gespalten: Die streng gläubigen Muslime beschwerten sich, dass überhaupt Essen ausgeteilt wurde. Die anderen machten Ärger, weil es weniger gab als sonst. Anführer der zweiten Gruppe war Mohammed B.
Mehrfach sollen die hungrigen Asylbewerber deshalb damit gedroht haben, die Halle anzuzünden – am Dienstag machten sie Ernst. Mit einer Flasche Schnaps soll der Komplize von B. laut einem Zeugen eine Matratze getränkt haben, schreibt «Bild». Kurz darauf stand die 6000 Quadratmeter grosse Halle in Flammen.
300 Polizisten waren am Tag des Infernos im Einsatz. Sie kamen Mohammed B. schnell auf die Schliche. Noch am Tatort wurde der Drahtzieher verhaftet. Die Ermittler beschreiben den Anführer als «Person überlegenen Willens» und als «herrschende Persönlichkeit».
«Wir mussten das tun»
Neben seinem Hunger soll ein weiteres Motiv die Hoffnung auf eine bessere Unterkunft gewesen sein. Zu seinen Mitbewohnern habe er gesagt: «Wir mussten das tun, um unser Ziel zu erreichen.»
Nach dem Grossbrand wartet auf die Ermittler eine weitere Aufgabe: In der Halle sollen viele Nordafrikaner einquartiert gewesen sein, die sich als Syrer oder Iraker ausgegeben haben, um Asyl zu bekommen. So auch Mohammed B. Wie das möglich war, muss die Polizei nun untersuchen. (jvd)