Der Geldwäscherei verdächtigt
Perus First Lady im Visier der Justiz

2009 ist die Frau des peruanischen Präsidenten knapp an einer Verurteilung vorbeigeschrammt. Nun steht Nadine Heredia erneut im Zentrum strafrechtlicher Ermittlungen.
Publiziert: 26.09.2015 um 07:28 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:06 Uhr
Gegen die Frau des peruanischen Präsidenten Ollanta Humala (links), Nadine Heredia, wird wegen des Verdachts auf Geldwäscherei ermittelt. (Archiv)
Foto: KEYSTONE/EPA EFE/ERNESTO ARIAS

Die Ehefrau des peruanischen Präsidenten Ollanta Humala steht unter dem Verdacht der Geldwäscherei. Die Justiz des lateinamerikanischen Landes teilte gestern mit, sie habe die Ermittlungen gegen First Lady Nadine Heredia wieder aufgenommen.

Diese seien Teil einer ausgeweiteten Untersuchung zur Herkunft von Wahlkampfgeldern ihres Ehemanns. Den Angaben zufolge ordnete Staatsanwalt Germán Juárez eine graphologische Untersuchung an, um zu überprüfen, ob Heredia zwischen 2006 und 2011 ihre Unterschrift unter zweifelhafte Einzahlungsscheine setzte, über die Geld auf ihr Konto floss.

First Lady als Beraterin eingestellt

Das peruanische Parlament hatte sich vergangene Woche auf der Grundlage eines Untersuchungsberichts für die Ermittlungen ausgesprochen. Eine Untersuchungskommission hatte Korruptionsvorwürfe rund um Humalas Wahlkampf untersucht.

Eine der zentralen Figuren ist der Geschäftsmann Martin Belaunde Lossio, ein enger Vertrauter Humalas vor dessen Wahlsieg 2011. Er hatte Heredia als Beraterin eingestellt. Die Untersuchungskommission vermutet, dass es sich dabei um eine fiktive Stelle handelte mit dem Ziel, über das Gehalt für die Politiker-Ehefrau Wahlkampfgelder aus Venezuela zu tarnen.

Es fehlte an Beweisen

Noch im Juni hatte ein Gericht in Lima angeordnet, dass der Fall zu den Akten gelegt wird, weil er bereits untersucht worden sei. 2009 hatte die Staatsanwaltschaft Heredia vorgeworfen, nichts über die Herkunft von 215'000 Dollar gewusst zu haben, die sich auf ihrem Bankkonto befanden und die ihr Mann für seinen Wahlkampf genutzt haben soll.

Humala hatte damals Geld von venezolanischen Unternehmen erhalten, was er stets als legal bezeichnete. Mangels Beweisen wurde die First Lady nicht verurteilt.

In Peru finden im April kommenden Jahres Präsidentschaftswahlen statt. Der einstige linksnationalistische Militär Humala ist in den Umfragen auf nur 13 Prozent abgerutscht. Heredia, Chefin der Nationalistischen Partei, gilt als mögliche Kandidatin. (SDA)

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