Der Ex-Sicherheitsberater will alles über die Russen-Connection auspacken
Flynn macht Trump Angst

Liefert sein einstiger Sicherheitsberater dem FBI die Beweise für eine Russland-Verschwörung?
Publiziert: 01.12.2017 um 23:44 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 21:15 Uhr
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Michael Flynn (l.) mit Donald Trump bei einer Wahlveranstaltung.
Foto: AP Photo
Thomas Ley

Im Sommer 2016 war er Donald Trumps grosser Einpeitscher. Michael Flynn (58), Ex-General und unter Barack Obama Chef des Militärgeheimdienstes, rief damals den Republikanern an ihrem Parteitag zu: «Hätte ich einen Bruchteil dessen getan, was Hillary Clinton tat, dann wäre ich im Gefängnis!» Das Publikum rief: «Sperrt sie ein!», und Flynn rief zurück: «Genau, sperrt sie ein, sperrt sie ein!»

Flynn droht ohne Kooperation Gefängnis

Gestern war Flynn selber an der Reihe. Eingesperrt ist er zwar nicht, nicht einmal verhaftet. Aber antraben musste er, und zwar vor einem Bundesrichter, dem er formell zu Protokoll gab, er habe das FBI angelogen.

Damit hat ihn Robert Mueller, Sonderermittler in der Russland-Affäre, am Wickel. Flynn muss jetzt kooperieren, sonst droht ihm Gefängnis. Und, so berichten erste Medien, Flynn wird kooperieren. Womit es eng wird für jenen Mann, um den sich die Affäre von Anfang an drehte: Präsident Donald Trump.

Die Russland-Affäre

Denn die ganze Sache begann vergangenes Jahr, als das FBI Kontakte zwischen der Trump-Wahlkampagne und den Russen durchleuchtete. Kontakte, die dann illegal wären, wenn sich die Trump-Leute etwa mit den Russen über Hacker-Angriffe auf die Demokraten oder über die Sabotage des Wahltags abgesprochen hätten.

Trump bestritt solche Kontakte natürlich stets. Gleichzeitig versuchte er nach der Wahl sofort und wiederholt, das FBI von den Ermittlungen abzubringen. Er setzte den damaligen FBI-Direktor James Comey unter Druck und entliess ihn, als diese Druckversuche nichts fruchteten. Im Endergebnis wurde Sonderermittler Mueller eingesetzt, und der machte weiter – noch effizienter.

Im Oktober packte Mueller sich Paul Manafort, Trumps ehemaligen Wahlkampfchef und jahrelangen Lobbyisten für Russland, und klagte ihn der Geldwäscherei an. Mueller nahm sich auch George Papadopoulos vor, den Auslandberater von Kandidat Trump, der sich – wie Flynn – dazu bekannte, das FBI angelogen zu haben.

Die Schuldbekenntnisse von Papadopoulos und Flynn sind Deals, um die eigene Haut zu retten. Der Preis des FBI: Jemand weiter oben wird ans Messer geliefert. Flynn war zwei Monate Sicherheitsberater der Trump-Regierung. Sein direkter Vorgesetzter: der Präsident.

Flynn ist pleite, berichtete gestern «ABC News»: Die Anwaltskosten ruinieren ihn. So habe er sich schweren Herzens entschlossen, alles auszusagen, was er wisse über die Rolle von Trump und dessen Familie in der Russland-Affäre. Es wird eng für den Präsidenten.

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