Der Diktator liess es im Club Tonis regelmässig krachen
Kim Cool in Bern

Mindestens elf Jahre lang wohnte der heutige nordkoreanische Diktator Kim Jong Un (33) in Liebefeld-Köniz und in Muri. Kim Jong Uns Weg von der ersten Fete während der Landschulwoche bis hin zu seinen Club-Partys in der Bundesstadt.
Publiziert: 31.08.2017 um 13:16 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:03 Uhr
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Teenager Kim Jong Un während seiner Partyzeit in Bern.
Foto: YONHAP NEWS AGENCY / Berne inter
Matthias Mast

In Nordkorea ist der jährliche Landdienst für alle Bewohner Pflicht. Doch Kim Jong Un (33) landete nicht im beschwerlichen Landdienst auf einem Reisfeld seiner Heimat, sondern in der Landschulwoche seines Gastlandes.

In dieser Umgebung ausserhalb der Steinhölzli-Schule Köniz BE genoss er die Romantik am Lagerfeuer, mit Liedern und Räubergeschichten. Das Ferienheim der Gemeinde Köniz trägt den Namen «Bergfried» und befindet sich in der Nähe des Bundesrats-Bunkers in Kandersteg.

Am Freitagabend ging Kim Jong Un in den Club Tonis 

Zwischen der Abschluss-Party in der Könizer Landschulwoche und der Abschuss-Party für seine Raketen in Nordkorea feierte der nachmalige Diktator viele Feste in Bern.

Nach Abschluss der obligatorischen Schulzeit in Köniz wechselte der Teenager in die International School in Gümligen BE. In den frühen 2000er-Jahren liess es Kim Jong Un beinahe jeden Freitagabend im damaligen Berner Nummer-1-Club Tonis an der Aarbergergasse 33/35 in Bern krachen.

«Wir waren eine fröhliche Clique, total international», sagt Jong Uns Schul- und Partykollege D. C., der heute in Los Angeles lebt und als Musikproduzent Erfolge feiert. Er will anonym bleiben, denn: «Ich möchte keinen Besuch von Trumps CIA-Leuten.»

Auch Patricia M. (32) will nicht mit vollem Namen erwähnt werden. «Ich habe Respekt vor Jong Un, ich kann kaum glauben, dass aus diesem scheuen Jungen mit den speckigen Wangen so ein Monster werden konnte.»

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Kim Jong Un war der Sohn des Typen mit dem komischen Bürstenschnitt 

Keinerlei Hemmungen, offen über die Partys mit Kim Jong Un zu reden, bekundet der ehemalige Tonis-Besitzer. «Wir wurden überrannt von den Schülern der International School», erinnert sich Toni Mulas (45), der seinen Club eher für ein älteres Publikum positioniert hatte.

«Eigentlich war ich damals bereits zu alt als DJ», sagt Domenico Maiello (52) alias DJ Soul, der in diesen Hip-Hop-Nächten auflegte. «Der Club wurde am Freitag zu einem überfüllten Kindergarten», erinnert sich Salvatore Casaluci (52).

Dem Mode-Boutiquebesitzer und Partyorganisator waren die Sprüche über den Diktatoren-Sohn, die damals im Tonis kursierten, bestens bekannt. «Doch Nordkorea war weit weg, der Bursche war nur interessant, weil sein Vater dieser Typ mit dem komischen Bürstenschnitt sein sollte», so Casaluci.

Kim Jong Un spielte im Musical «Grease» mit

Mittlerweile sorgt der ehemalige Party-Junge, der nun selber eine «komische Frisur» trägt, für Angst und Schrecken auf der ganzen Welt. Die fröhlichen Berner Tage, als Kim Jong Un bei einer Schulaufführung des Musicals «Grease» mitwirkte, sind vorbei. Der Titel eines der Musical-Songs übrigens lautet: «Grease Lightning» – geölter Blitz.

Schweiz – Ausbildungstätte für Königs- und Diktatoren-Kinder

Er war der Der Shah-in-Shah, der König der Könige: Kaiser Mohammed Reza Pahlavi (†60). Der 1979 gestürzte Herrscher Irans wurde in der vornehmen Schweizer Internatsschule Le Rosey In Rolle VD erzogen. Nach ihm absolvierten König Albert von Belgien (83), das Ismaelitsche Oberhaupt Karim Aga Khan (80) und Monacos Fürst Rainer (†81) ihre Schulzeit im Nobelinternat, welches jeweils während der Wintersaison seinen Sitz vom Genfersee nach Gstaad im Berner Oberland verlegt. In Anbetracht dieser Schülerliste laufen andere Internatszöglinge wie der Diana-Geliebte Dodi al-Fayed (†42) sowie die Kinder des saudiarabischen Waffenhändlers Adnan Kashoggi (81) unter ferner liefen. Das Rosey gehört zu den wenigen Schulen, welche offen über seine prominenten Ehemaligen informieren. Die meisten Institutionen geben keine Auskunft. So auch jene Schule in Montreux VD nicht, welche zwei Söhne des libyschen Diktators Muammar Gaddafi (†69) besuchten und da gemäss Mitschülern durch «tadelloses Benehmen» auffielen. «No comment» heisst es auch bei der International School in Gümligen BE und der Steinhölzli-Schule in Köniz BE, den beiden Ausbildungsstätten Kim Jong-uns (33), des heutigen Diktators von Nordkorea. (mst)

Er war der Der Shah-in-Shah, der König der Könige: Kaiser Mohammed Reza Pahlavi (†60). Der 1979 gestürzte Herrscher Irans wurde in der vornehmen Schweizer Internatsschule Le Rosey In Rolle VD erzogen. Nach ihm absolvierten König Albert von Belgien (83), das Ismaelitsche Oberhaupt Karim Aga Khan (80) und Monacos Fürst Rainer (†81) ihre Schulzeit im Nobelinternat, welches jeweils während der Wintersaison seinen Sitz vom Genfersee nach Gstaad im Berner Oberland verlegt. In Anbetracht dieser Schülerliste laufen andere Internatszöglinge wie der Diana-Geliebte Dodi al-Fayed (†42) sowie die Kinder des saudiarabischen Waffenhändlers Adnan Kashoggi (81) unter ferner liefen. Das Rosey gehört zu den wenigen Schulen, welche offen über seine prominenten Ehemaligen informieren. Die meisten Institutionen geben keine Auskunft. So auch jene Schule in Montreux VD nicht, welche zwei Söhne des libyschen Diktators Muammar Gaddafi (†69) besuchten und da gemäss Mitschülern durch «tadelloses Benehmen» auffielen. «No comment» heisst es auch bei der International School in Gümligen BE und der Steinhölzli-Schule in Köniz BE, den beiden Ausbildungsstätten Kim Jong-uns (33), des heutigen Diktators von Nordkorea. (mst)

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