Eine neue Kampagne gegen Rauchen hat beim nordkoreanischen Diktator keinen Erfolg. Die nordkoreanische Zeitung «Rodong Sinmun» zeigte letzte Woche ein Foto, das Kim Jong Un (33) beim Besuch einer Kindereinrichtung in Pjöngjang mit einer Zigarette in der Hand zeigt.
Zuvor war Kim mehr als 80 Tage lang nicht mehr öffentlich mit einer Zigarette in Erscheinung getreten, so dass Beobachter vermuteten, er habe das ungesunde Laster aufgegeben.
Doch von wegen – der menschenverachtende Machthaber konnte es noch nie lassen, sich eine Zigi anzustecken.
Schon in der Vergangenheit war der Diktator immer wieder beim Rauchen fotografiert worden - bei der Besichtigung eines Raketenwerkes, auf Baustellen, bei Besuchen in Spitälern, Sport- und Kunstveranstaltungen sowie in Gegenwart seiner schwangeren Frau.
Doku-Serie soll Nordkoreaner vom Rauche abhalten
Ausgerechnet der Staatschef gibt jetzt kein gutes Beispiel für sein Volk ab. Vergangenen Monat startete in Nordkorea nämlich eine Kampagne, die die hohe Raucherrate im Land senken soll.
Das Staatsfernsehen strahlte eine Doku-Serie aus, die sich mit den Gesundheitsrisiken des Rauchens beschäftigte. Laut der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA sollen sogar Zigarettenhersteller angewiesen worden sein, Warnhinweise auf die Schachteln zu drucken.
Auch Kims Amtsvorgänger, sein Vater Kim Jong Il und sein Grossvater Kim Il Sung, waren starke Raucher. Beide starben an einem Herzanfall.
Zwischenzeitlich hatte Kim Jong Il sich vom Rauchen abgewendet und Anfang 2000 gesagt: «Eine Zigarette ist wie eine auf dein Herz gerichtete Waffe.» Doch von wegen aufgehört, 2008 fing er dann offenbar wieder mit dem Rauchen an – drei Jahre später starb er. (sda/lz)