Der schwarz vermummte Mann schweigt, während er tötet. Mit beiden Händen holt er aus und schneidet seinen Opfern mit seinem Schwert den Kopf ab. Dann wischt er wortlos das Blut von der langen Klinge.
Solche und ähnliche Szenen sollen in den vergangenen Wochen vermehrt in Videos und auf Fotos der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu sehen sein, berichtet «Bild». Bei dem Henker handelt es sich immer um denselben Dschihadisten: einen stämmigen Mann, dessen Füsse in beigen Kampfstiefeln stecken.
Seine Identität ist bislang unbekannt. Er könnte aus der Nähe der IS-Hochburg Deiz ez Zor stammen, mutmassen syrische Oppositionelle. In der Stadt im Osten Syriens sowie in Rakka weiter nördlich wütet der Schwert-Henker denn auch vornehmlich.
Jihadi John im Februar entlarvt
Aufgrund seiner Präsenz in Videos und auf Fotos der Terrormiliz geht die Zeitung davon aus, dass es sich bei dem übergewichtigen Mann um den Nachfolger von Jihadi John handeln könnte.
Der Brite Mohammed Emwazi, der unter diesem Namen bekannt wurde, ist seit Februar diesen Jahres von der Bildfläche verschwunden. Er war entlarvt worden, nachdem er mehrere ausländische Geiseln vor laufender Kamera exekutiert hatte.
Seither fehlt dem IS ein brutales Aushängeschild. Soll von nun an der dicke Henker Angst und Schrecken verbreiten?
Hinrichtungen wegen «Fluchen gegen Allah»
Im Gegensatz zu Jihadi John tötete der Schwert-Mörder bislang keine ausländische Geiseln. Er vollstreckt Todesurteile an Syrern, denen «Fluchen gegen Allah» oder Kollaboration mit Feinden vorgeworfen wird, schreibt «Bild».
Die Hinrichtungen finden auf der Strasse statt – unter den gebannten Blicken eines Publikums, das dem Terror der Dschihadistenmiliz nur zuschauen kann. (lha)