Putzen zählt zu den unbeliebtesten Haushaltsaufgaben. Laut dem «Tagblatt» hat jeder siebte Schweizer eine Reinigungskraft angestellt.
Für die Finnin Auri Kananen (30) hingegen kann das Chaos gar nicht gross genug sein. Sie putzt mit Leidenschaft – und nimmt ihre Follower in die grusigsten Haushalte mit. «Das stinkt so eklig», sagt sie, als sie braunes Wasser aus dem Lavabo schaufelt. Und gleichzeitig: «Das ist der beste Job der Welt.»
Zehn Millionen Follower schauen ihr dabei zu, wie sie sich durch Müllberge kämpft, Schimmel-Kühlschränke reinigt und Toiletten schrubbt. Mit Schutzmaske und Handschuhen bewaffnet kratzt Kananen Schimmel und Essensreste von den Wänden oder kippt Backpulver in Rohre, bis es blubbert und sauber ist.
«Diese Oma hat seit drei Jahren weder geduscht noch gekocht»
Nicht einmal Spinnen, Ratten und Kakerlaken bremsen ihren Putzfimmel. Die Vorher-Nachher-Vergleiche können sich sehen lassen – und begeistern die Zuschauer.
Ihren Putzservice bietet Kananen gratis an. Denn die Messie-Wohnungen gehören oft Menschen, die mobil eingeschränkt sind. In einem Video putzt sie die Wohnung einer alten Frau. «Diese Oma hat seit drei Jahren weder geduscht noch gekocht. Meine Kollegen und ich haben zwei Tage lang ihr Haus geputzt», erklärt sie.
Sie putzt ihr halbes Leben
Über 150 Wohnungen hat Kananen weltweit gereinigt. Auf ihrer Webseite kann man sich bei ihr melden und sie bitten, zu putzen. Ob die Wohnungen danach sauber bleiben, sei ihr egal. Sie will den Menschen zeigen, dass jedes Zuhause in neuem Glanz erstrahlen kann.
Ihre Putz-Karriere startete die Finnin mit 16. Zehn Jahre lang arbeitete sie bei einer professionellen Reinigungsfirma. Dann kündigte sie und begann, Content zu kreieren.
Halbe Million pro Jahr
Die «Queen of Cleaning» hat eine ordentliche Summe mit ihrem Hobby verdient. Denn: Sie hat Werbeverträge mit Herstellern von Reinigungsgeräten. So etwa mit dem Schwamm-Hersteller «Scrub-Daddy». Ausserdem wird in ihren Clips auf Youtube, TikTok und Instagram, Werbung eingespielt, was ebenfalls Einnahmen generiert.
Laut «Daily Mail» hat Kananen durch ihr sauberes Geschäft allein im Jahr 2022 auf fast 500'000 Franken verdient. Sollte sie 2023 ebenfalls so erfolgreich geschrubbt haben, könnte sie mittlerweile auch Millionärin sein. Doch Kananen macht es nicht wegen des Geldes. Sie erklärt: «Ich finde es wirklich toll, dass ich jeden Tag das tun kann, was ich voller Leidenschaft mache.»