Es ist ein Bild der Verwüstung, das sich nach dem Einsturz einer Müllkippe in Mosambiks Hauptstadt Maputo bietet. Überall liegt Abfall, vereinzelt ragen noch die Ruinen von zerstörten Hütten in die Höhe. Mitten im Chaos suchen Rettungskräfte und Anwohner verzweifelt nach Überlebenden.
Weitere Opfer befürchtet
Die Müllmassen der bis zu 15 Meter hohen Deponie stürzten durch die starken Regenfälle gegen 3 Uhr früh Ortszeit in sich zusammen. Dabei rutschte die Mülllawine direkt in das benachbarte Armenviertel und überraschte die Bewohner im Schlaf. Für 17 Menschen kam jede Hilfe zu spät. Nach offiziellen Angaben wurden dabei fünf Häuser komplett zerstört.
Gemäss einem Regierungssprecher habe man aber noch nicht alle Bewohner dieser Häuser ermitteln können. Daher werde die Suche nach weiteren Opfern fortgesetzt.
Anwohner leben vom Müll
Die hohe Anzahl Toter erkläre sich durch die schwierigen Lebensbedingungen im Armenviertel, berichtet die BBC. Viele Anwohner bestritten ihren Lebensunterhalt damit, Abfall nach Lebensmitteln und Wertstoffen zu durchwühlen. Sie hätten kaum eine andere Wahl, als sich eine Hütte in unmittelbarer Nähe der Müllkippe zu errichten.
Nun soll die gesamte Gegend geräumt werden. Wie das Onlineportal «Jornal Noticias» berichtet, werden die Menschen aus dem Risikogebiet vorläufig in einer Zeltstadt untergebracht. In einem weiteren Schritt sollen den Betroffenen von der Regierung Häuser in sicheren Gegenden zur Verfügung gestellt werden.
Wut auf Behörden
Ob die Umsiedlungen aber friedlich ablaufen können, ist noch nicht klar. Denn die Anwohner sind wütend auf die Behörden. «Die Müllkippe war schon vor zehn Jahren überfüllt und hätte geschlossen werden sollen, aber es wurde einfach weiter Müll aufgetürmt», erklärte Teresa Mangue, eine Vertreterin der Bewohner von Hulene, der Nachrichtenagentur AFP. «Die Folgen sehen wir jetzt.»