Für gewöhnlich macht der Winter am Nordpol in diesen Monaten des Jahres seinem Namen noch alle Ehre. Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt und keine Sonnenstrahlen den ganzen Tag sind die Regel. Doch selbst in der Arktis spielt das Wetter in diesem Jahr verrückt, was zu aussergewöhnlichen Wetter-Phänomenen führt.
Das Thermometer in der Arktis wird gemäss mehreren Wetterdiensten in den kommenden Tagen deutlich über 0 Grad steigen – und damit etwa 30 Grad mehr anzeigen als in einem durchschnittlichen Dezember in dieser Region.
Verantwortlich für die «Hitze»-Tage am Nordpol ist das Sturmtief «Frank» östlich von Grönland. Innerhalb weniger Stunden ist dort der Luftdruck auf einen extremen Tiefwert gefallen. Zusammen mit benachbarten Tiefdruckgebieten sorgt das für aussergewöhnliche Auswirkungen: Mit extremer Kraft saugt das Sturmgebiet die Luftmassen an. Aus Tausenden Kilometern Entfernung wird dadurch warme Luft übers Meer an den Polarkreis befördert.
In der Folge werden am Nordpol jetzt Temperaturen erwartet, wie sie momentan in Rom, Marseille oder München herrschen. Zumindest an der Oberfläche dürfte die arktische Eisschicht damit vielerorts zu schmelzen beginnen.
Begleitet wird die extreme Erwärmung von bis zu 15 Meter hohen Wellen auf dem nördlichen Atlantik. Gemäss «Spiegel Online» wurden Seefahrer bereits angewiesen, die Region zu umfahren.
Wer deshalb nun auch in der Schweiz auf noch frühlingshaftere Temperaturen hofft, wird jedoch enttäuscht. Ein Ausläufer des Sturmtiefs erreichte zwar heute bereits die britischen Inseln. Hier dürfte davon aber höchstens eine schwache Strömung zu spüren sein. (cat)
Korrekturhinweis: In der ursprünglichen Version des Artikels berichteten wir von einem Temperaturanstieg von bis zu 50 Grad. Diese Angabe ist falsch. Wir entschuldigen uns bei Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, für den Fehler.