Auf einen Blick
- Verheerende Überschwemmungen im Süden Thailands: Strassen zu Flüssen, Dörfer abgeschnitten
- Thailändische Armee mobilisiert Spezialkräfte mit schwerem Gerät zur Flutbewältigung
- Wasser steht in manchen Gebieten bis zu zwei Metern hoch
Wassermassen, Schlammlawinen, Chaos – seit Tagen wüten verheerende Überschwemmungen im Süden Thailands. Tausende Menschen kämpfen darum, ihr Hab und Gut vor den Fluten zu schützen. Betroffen sind die Provinzen Nakhon Si Thammarat, Chumphon und Surat Thani, wie der thailändische Fernsehsender Channel 7 berichtet.
Auf Videos, die auf den beliebten Ferieninseln Ko Tao, Ko Phangan und Ko Samui aufgenommen wurden, sieht man, wie Einheimische und Touristen von Rettungskräften aus den Fluten gezogen werden. Auf Ko Samui ereignete sich zudem ein Erdrutsch an einer Baustelle. Zwei aus Myanmar stammende Arbeiter werden vermisst.
Die Provinz Surat Thani hat drei Tote aufgrund der Schlammlawinen gemeldet. Das Wasser in den Strassen der Provinz steht meterhoch. Es gibt praktisch kein Durchkommen mehr: Unzählige Häuser und Geschäfte sind überflutet. Autos stecken in den Wassermassen fest, während Bagger versuchen, blockierte Verkehrswege vom Schlamm zu befreien. Und auch im öffentlichen Verkehr geht nichts mehr: Der Bus- und Zugverkehr in der Region kam zum Erliegen. Fast die gesamte Provinz wurde zum Katastrophengebiet erklärt. Die Situation wird von den Behörden weiter als «kritisch» bezeichnet.
Tagelang ohne Nahrung und Wasser
Rund 128'000 Familien sind insgesamt von den Überschwemmungen betroffen. Die thailändische Armee hat Spezialkräfte in die Region geschickt, die gegen die schweren Bedingungen ankämpfen müssen: «Das Wasser steht in manchen Gebieten noch immer zwischen einem und zwei Metern hoch, und Schlammlawinen blockieren vielerorts den Verkehr», erklärte Oberst Richaya Suksuwanon, stellvertretender Sprecher der Armee, an einer Pressekonferenz.
Zahlreiche Spitäler wurden überflutet. Stromausfälle erschweren die Rettungsarbeiten. Besonders dramatisch ist die Situation in abgelegenen Gebieten: Dorfbewohner mussten tagelang ohne Nahrung und Wasser auf den Dächern ihrer Häuser ausharren, bis die Rettungskräfte eintrafen, wie der Fernsehsender weiter berichtet.
Die Rettungseinheiten arbeiten mit schwerem Gerät wie Kranwagen, Rettungsbooten und mobilen Wasserversorgungssystemen, um die schlimmsten Folgen der Flut zu bewältigen.
Viele haben ihre Existenz verloren
Die Flutkatastrophe hat viele Menschen ihrer Existenz beraubt und sogar Haustiere sollen von den Wassermassen mitgerissen worden sein. Doch die Solidarität ist gross: Thailands Industrieminister Akanat Promphan (38) erklärte, dass Mitglieder seiner Partei mobile Küchen eingerichtet haben, um Nahrungsmittel für die Opfer bereitzustellen.
Überschwemmungen gehören zur Monsunzeit in Südostasien und treten regelmässig auf. Bereits Ende November gab es Schlagzeilen wegen Überschwemmungen in Thailand und Malaysia – 240'000 Haushalte waren betroffen und mindestens acht Menschen kamen ums Leben.
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