Heute Mittwoch feiert Angela Merkel den 65. Geburtstag, ein Alter, in dem andere in Pension gehen. Nicht so die deutsche Kanzlerin: Sogar an ihrem Geburtstag leitet sie ihr Kabinett.
Nach wie vor steht sie im Rampenlicht: Jeder Schritt, jedes Zittern in der Öffentlichkeit wird dokumentiert. Doch Merkel hat auch viele Seiten, die kaum bekannt sind. Wussten Sie, dass sie rauchte, dass sie mit Heidelbeeren dealte und eine Schwäche für schöne Schauspieler hat?
BLICK listet auf: Zehn Mal Merkel, wie man sie nicht kennt.
Die Störrische
Merkel, eine besonnene, ruhige Frau? Das war nicht immer so. Als Kind konnte Angela zur Furie werden, etwa wenn sie für die Mutter Petersilie aus dem Garten holen musste. Nein, sie macht doch nicht einfach Dinge, wozu andere keine Lust haben! Wenn sie trötzelte, musste sie büssen: Die Eltern bestraften sie mit Hausarrest und Sackgeld-Kürzung.
Die Sündige
Den ersten – war es auch der einzige? – Vollrausch hatte sie mit 18 Jahren nach der Abiturfeier. Nach reichlichem Konsum von Kirsch-Whisky fiel sie nachts um vier aus einem Boot. Auch Rauchen gehörte bei ihr früher – als Jugendministerin täglich ein Päckli – dazu. Erst bei einer starken Erkältung hat sie es sich wieder abgewöhnt.
Die Musikbegeisterte
Als Mädchen hörte sie am liebsten Chris Doerk (77), eine Schlagersängerin aus der DDR. Die Lieder hiessen «Lieb mich so, wie dein Herz es mag» oder «Männer, die noch keine sind». Das Merkel-Zimmer war mit Postern der Sängerin zugeklebt. Heute hört sie Gustav Mahler und Bruce Springsteen.
Die Schwärmerin
Merkel hat eine Schwäche für attraktive und engagierte Schauspieler. 2017 traf sie Robert Redford (82), der sich für den Klimaschutz und die indigene Bevölkerung der Vereinigten Staaten einsetzt. Schon früher hatte sie die politisch aktiven Schauspieler George Clooney (58) und Richard Gere (69) im Kanzleramt empfangen.
Die Geniesserin
Nichts geht über einen feinen Entenbraten, so wie es ihn jeweils bei ihrer Oma in Pankow gegeben hatte. Aber auch Döner munden ihr. Wird mal zu Hause gegessen, schreibt sie ihrem Mann Joachim Sauer (70) am Freitag einen Einkaufszettel, damit er den Wochenendeinkauf erledigen kann.
Die Ängstliche
Seit sie 1995 bei einer Velotour von einem Jagdhund ins Knie gebissen wurde, hat sie vor Hunden grossen Respekt. Noch mehr aber fürchtet sie sich vor Blitz und Donner. Das Schlimmste, so sagte sie einmal, sei, «bei einem Gewitter ungeschützt» zu sein.
Die Unsportliche
In jungen Jahren träumte Merkel den Traum aller kleinen Mädchen: Sie wollte Eisprinzessin werden. Ihr Problem aber war ihre Unsportlichkeit, so dass sie schon bei der «Frühsichtung» durchfiel. Merkel sagte später: «Ich war erkennbar so wenig begabt, dass man mich für keine Sportart für geeignet hielt.» Selbst wenn sie mit den Langlauflatten einige Schritte in der Schweiz unternimmt, kann es gefährlich werden: 2014 stürzte sie im Engadin und verletzte sich am Becken.
Die Dealerin
Als Kind sammelten Merkel und ihre Freunde Heidelbeeren, die sie an die «Handelsgenossenschaft für Obst und Gemüse» für vier Mark pro Kilo verkauften. Weil die Beeren in der DDR subventioniert waren, verkaufte die Genossenschaft das Kilo für nur zwei Mark weiter. Merkel & Co. witterten das Geschäft: Sie kauften im Laden die Beeren für wenig Geld wieder zurück.
Die Ausgestellte
Auch eine Kanzlerin hat Wünsche. So würde sie etwa gerne mal nach Hawaii reisen oder mit der Transsibirischen Bahn fahren. Den grössten Wunsch aber kann sie sich zurzeit kaum erfüllen: Sie möchte sich einfach einmal unerkannt bewegen können. Sie sagte einmal, dass ihre Bekanntheit das grösste Opfer sei, das sie der Nation bringe.
Die Normale
An ihr Haar lässt sie zwar meistens nur Starfriseur Udo Walz ran. Sonst aber will sie keine Sonderbehandlung: Sie sitzt neben andern Kundinnen und zahlt auch gleich viel. «Bei uns kostet Waschen und Schneiden 65 Euro.» Wegen Merkel ist Walz in die CDU eingetreten. Walz: «Sie ist eine fantastische Politikerin und eine sehr angenehme Frau, eigentlich eine unserer Lieblingskundinnen.»