Das schreckliche Geständnis des Kindermörders
Silvio S. versteckte Mohameds Leiche auf dem Estrich

Der Mörder des Flüchtlingsjungen Mohamed hat gestanden, im Sommer auch den 6-jährigen Elias umgebracht zu haben. Jetzt hat die Polizei in einem Schrebergarten eine Leiche gefunden.
Publiziert: 30.10.2015 um 12:16 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 03:17 Uhr
Mutmasslicher Mörder von Mohamed gesteht auch Tötung von Elias
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:Mutmasslicher Mörder von Mohamed gesteht auch Tötung von Elias

Es sind schreckliche Details, welche die Polizei in Deutschland heute zu einem der schlimmsten Verbrechen der vergangenen Jahre bekanntgab: Der kleine Mohamed (†4) lag auf dem Estrich in einer Plastikwanne, erdrosselt mit einem Gürtel. Über den Körper des Jungen schüttete sein Mörder zwei bis drei Packungen Katzenstreu. So wollte er verhinderten, dass der Verwesungsgeruch sich im Haus seiner Eltern verbreitete.

Silvio S., der am Donnerstag festgenommene Entführer des Flüchtlingskindes Mohamed aus Berlin hat gestanden, auch den seit Juli in der Nähe vermissten Elias (6) getötet zu haben. Heute Abend teilte die Polizei mit, dass sie eine Leiche gefunden habe. Ob es sich wirklich um Elias handelt, muss jetzt die Obduktion klären.

Elias (†6) soll in einem Schrebergarten vergraben sein

Der Wachmann habe zugegeben, den Kleinen in einer Schrebergarten-Anlage in der Ortschaft Luckenwalde vergraben zu haben, hiess es heute Nachmittag an einer Pressekonferenz. Dort, 20 Kilometer vom Wohnort des Täters entfernt, suchte die Polizei nach der Leiche des Jungen. Es sei zu sehen gewesen, dass auf dem Grundstück Grabungen stattgefunden hätten, gaben die Ermittler bekannt. Eine Skizze von Silvio S. hatte sie zur Gartenanlage geführt.

Der 32-jährige Wachmann war gestern im Bundesland Brandenburg festgenommen worden, nachdem er auf Videoaufzeichnungen mit dem vierjährigen Flüchtlingsjungen erkannt worden war. Mohamed war mit seiner Mutter und seinen Geschwistern an einer Sammelstelle für Flüchtlinge im Zentrum Berlins gewesen, als er am 1. Oktober verschwand.

Mohamed lockte der Mörder mit einem Plüschtier ins Auto

«Silvio S. hat in der Vernehmung erklärt, er habe dort für die Flüchtlinge spenden wollen», sagte der Berliner Staatsanwalt Michael von Hagen. S. habe Mohamed ein Plüschtier gegeben. «Dann hat er ihn an der Hand genommen, ist mit ihm zum Auto gegangen und nach eigener Aussage herumgefahren und hat überlegt, was jetzt passieren soll.»

S. habe den Jungen mit nach Hause genommen, wo er sich an ihm vergangen haben soll. Mohamed habe «gemault und gequengelt», sagte S. aus. Aus Angst, seine Eltern in der Wohnung darunter könnten den Jungen hören, habe er Mohamed dann erdrosselt.

Mutter erkannte

Laut einem Polizeisprecher war Mohamed «schon am 2. Oktober, dem Tag nach seiner Entführung, tot».

Entscheidend bei der Überführung von Silvio S. war dessen Mutter, die «ihn auf die Fahndungsbilder angesprochen hat. Er hat dann eingesehen, dass er nicht leugnen kann, dass es sich bei der gesuchten Person um ihn handelt», so von Hagen. «Die Mutter hat dann bei der Polizei angerufen und Meldung erstattet.»

Elias war Anfang Juli verschwunden, nachdem er zuletzt beim Spielen gesehen worden war. Die Ermittler zeigten Silvio S. bei der Befragnung ein Bild des Sechsjährigen zu Identifizierung. «Ja, das ist der Junge, den ich getötet habe», sagte S. darauf. (eg/SDA)

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