Im Südsudan sind nach UN-Angaben rund 760'000 Menschen von Überschwemmungen betroffen. Anhaltender Starkregen in den vergangenen sechs Monaten habe in acht der zehn Bundesstaaten des Landes die Flüsse über die Ufer steigen lassen, erklärte das Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Hilfe (Ocha) am Mittwoch. Um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern, brauche es mehr internationale Hilfe für das Land.
«Zusätzliche Finanzmittel, logistische Unterstützung für den Transport von Hilfsgütern und Unterstützung bei der Reparatur von Deichen, um weitere Überschwemmungen zu verhindern, sind dringend erforderlich», erklärte Ocha. Die Organisation hatte bereits im September vor einem Mangel an Hilfsgütern gewarnt. Von den von der internationalen Gemeinschaft zugesagten 1,4 Milliarden Euro für UN-Programme in dem Land sind nach jüngsten Angaben weiterhin erst 54 Prozent eingezahlt worden.
Gewaltsame Konflikte treiben Menschen in die Flucht
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) hatte die Überschwemmungen im vergangenen Monat als die schlimmsten seit 1962 bezeichnet und den Klimawandel dafür verantwortlich gemacht. Besonders problematisch sei, dass es nun drei Jahre in Folge schwere Überschwemmungen gegeben habe.
Hinzu kommt die ohnehin angespannte Lage im Südsudan, wo gewaltsame Konflikte in manchen Landesteilen bereits zuvor zehntausende Menschen in die Flucht getrieben hatten. Nach Angaben der Weltbank leben rund 80 Prozent der elf Millionen Südsudanesen in «absoluter Armut». Fast zwei Drittel der Bevölkerung leiden unter schwerem Hunger.
(AFP)