Süsswasserwrack im Bodensee
Diese Entdeckung blieb fast 6 Jahre ein Rätsel

Fast neun Jahrzehnte verborgen und durch einen Zufall entdeckt: Das Wrack der «Jura» im Bodensee erzählt eine Geschichte von Geheimnissen, Pioniertauchern und verschwundenen Schätzen.
Publiziert: 22.09.2024 um 13:07 Uhr
|
Aktualisiert: 24.09.2024 um 10:20 Uhr
1/8
Am 12. Februar 1864 sank der Dampfer «Jura», als es vom Kursschiff «Stadt Zürich» gerammt wurde.
Foto: Screenshot youtube

Auf einen Blick

  • Das Wrack der «Jura» wurde 1951 zufällig entdeckt
  • Die Entdeckung blieb sechs Jahre lang ein Geheimnis
  • Das Wrack liegt in etwa 40 Meter Tiefe
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

40 Meter tief, fast 90 Jahre vergessen und zwei unterschiedliche Entdecker: Das ist die Geschichte des berühmtesten Schiffswracks Europas. Die «Jura» liegt auf dem Grund des Bodensees.

Am 12. Februar 1864 sank der Dampfer, als es vom Kursschiff «Stadt Zürich» gerammt wurde. Der Fundort des Wracks, der in etwa 40 Meter Tiefe liegt, geriet in Vergessenheit. Bis 1951 als Ludwig Hain (†2009) zufällig darauf stiess. Eigentlich war er auf der Suche nach abgestürzten Kampfflugzeugen aus dem Zweiten Weltkrieg, wie der «Südkurier» berichtet. Doch seine Entdeckung wäre beinahe ein Geheimnis geblieben.

Wer hat es ausgeplaudert?

Er behielt den Fund für sich, bis er Jahre später seinem Tauchfreund Heinz-Günter Masermann (†2008) einweihte. Grund: Er besass eine der ersten kommerziell einsetzbaren Unterwasserkameras. 1969 tauche dieser zur «Jura» und schoss die ersten Aufnahmen des Wracks.

Weitere sechs Jahre blieb die Entdeckung ein gut gehütetes Geheimnis. 1974 liess Masermann die Bilder des «Jura»-Wracks in einem Fotogeschäft entwickeln. Der indiskrete Inhaber erzählte einem Reporter davon. Die Geschichte machte schnell die Runde und lockte eine Menge Taucher an.

«Wir haben nichts verraten»

Etliche Personen riefen bei Hain und Masermann an, um die Lage des «Jura»-Wracks herauszufinden. «Wir haben nichts verraten», sagen die beiden in einem im Jahr 2003 veröffentlichten Film. Die «Jura» wurde aber trotzdem gefunden. Viele tauchten zu ihr, darunter auch der zweite Entdecker: Der Schweizer Hans Gerber beanspruchte die Entdeckung 1976 für sich.

Die Aufmerksamkeit tat dem Wrack nicht gut. Im Jahr 1980 tauchte Masermann erneut zur «Jura», um Ihren Zustand zu dokumentieren. Es «war nichts mehr so wie 1969», so Masermann.

Viele Boote haben das Wrack beschädigt, indem sie sich ihm näherten und ihre Schleppanker einsetzten. Auch wurde es ausgeräumt und vieles als Trophäe mitgenommen. Darunter auch die Schiffsglocke.

Hain soll die Glocke «verscherbelt» haben

Die «Jura» liegt noch heute auf dem Grund des Bodensees. Um das Schiffswrack vor Souvenirjägern zu schützen, hat der Thurgauer Regierungsrat die «Jura» als Unterwasser-Industriedenkmal deklariert.

Es gibt noch einen weiteren Lichtblick: Die lange verschollene Schiffsglocke tauchte wieder auf. Es stellte sich raus, dass Hain und Masermann die Glocke selbst von der «Jura» entfernt hatten. Wann genau sie entschieden haben, die Glocke zu sichern, ist nicht bekannt. Hans Gerber, der zweite Entdecker der «Jura», kaufte die Glocke über einen Antiquitätenhändler einer Witwe ab, wie er auf seiner Webseite schreibt. Auch meint er: Hain habe ihm erzählt, dass er die Glocke verscherbelt habe, aber er wusste nicht mehr, wohin.

Im Film von 2003 sagt der Sprecher: «Die Schiffsglocke wurde schon lange in Sicherheit gebracht und wird sicher irgendwann in einem Museum zu finden sein.»

Dieser Artikel wurde mit Unterstützung von «BliKI» für dich erstellt

Blick benutzt künstliche Intelligenz als Helferin bei der Redaktionsarbeit, etwa beim Aufspüren verschiedener Quellen oder beim Erstellen von Zusammenfassungen von Texten. Blick befolgt beim Einsatz von KI strenge Regeln. So hat immer der Mensch das letzte Wort. Mehr Infos gibts hier.

Blick benutzt künstliche Intelligenz als Helferin bei der Redaktionsarbeit, etwa beim Aufspüren verschiedener Quellen oder beim Erstellen von Zusammenfassungen von Texten. Blick befolgt beim Einsatz von KI strenge Regeln. So hat immer der Mensch das letzte Wort. Mehr Infos gibts hier.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?