Sie sind in Sicherheit: Die beiden schwer verletzten Schweizer Soldaten wurden zuerst nach Senegal und gestern von einem Ambulanz-Jet der Rega nach Bern gebracht. Hier werden der Deutsch- und der Westschweizer professionell gepflegt. «Sie sind ausser Lebensgefahr, ihr Zustand ist stabil», hiess es gestern aus dem Armee-Kompetenzzentrum Swissint. Die beiden Munitionsexperten erlitten schwere Schussverletzungen, als in der Nacht auf Samstag ein Islamist das Restaurant La Terrasse in der malischen Hauptstadt Bamako stürmte. Fünf Menschen starben. Die Schweizer Soldaten waren in Zivil unterwegs.
Hinter dem Anschlag steckt die junge Terror-Organisation Al-Murabitun. Sie hat sich in einem Video zum Attentat bekannt. Ihr Chef Mokhtar Belmokhtar: «Wir rächen uns für unseren Propheten, der vom ungläubigen Westen beleidigt und verspottet wird.» Das Attentat sei auch eine Vergeltung für die Tötung eines Al-Murabitun-Chefs durch französische Soldaten im Dezember. Der Terror-Fürst droht mit weiteren Anschlägen. Er sagte: «Wir haben auch Raketen.»
Tatsächlich kam es gestern zu einem Raketenangriff auf Uno-Friedenstruppen im Norden Malis. Drei Menschen starben. War es erneut Belmokhtar?
Der Terror der Islamisten hat somit die Schweizer Armee erreicht. Auch wenn das Attentat nicht explizit den zufällig anwesenden Schweizern galt, flammt nun die Diskussion über Auslandeinsätze wieder auf. Rund 300 Schweizer leisten zurzeit im Ausland Dienst, unter anderem in Risikogebieten wie Mali, Kenia, Kaschmir, Naher Osten und Südsudan.
Damit soll Schluss sein, weil zu gefährlich, sagt der Zürcher SVP-Nationalrat Hans Fehr in der NZZ. Er will das Thema am Dienstag im Ständerat zur Sprache bringen.
Bern hält an solchen risikoreichen Einsätzen fest. Swissint-Sprecherin Cornelia Mathis zu BLICK: «Ein Rückzug wäre ein politischer Entscheid. Im Moment ist dies in Mali nicht vorgesehen.»