Drama bei religiöser Veranstaltung wegen «Überfüllung» – Polizei fahndet nach Guru
Über 120 Tote bei Massenpanik in Indien

Bei einer Massenpanik während einer religiösen Versammlung im Norden Indiens sind mehr als 120 Menschen gestorben. Nun wird nach einem Guru gefahndet.
Publiziert: 02.07.2024 um 14:14 Uhr
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Aktualisiert: 03.07.2024 um 12:00 Uhr
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Nach einer Massenpanik in Indien sind mehr als 120 Menschen tot.
Foto: Getty Images
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Marian NadlerRedaktor News

Bei einer Massenpanik während einer religiösen Versammlung sind in Nordindien mehr als 120 Menschen – darunter mehr als 100 Frauen – getötet worden. Das teilten offizielle Behörden der indischen Tageszeitung «Telangana Today» mit. 

Der Vorfall habe sich bei einem Satsang, einer hinduistischen religiösen Veranstaltung, im Distrikt Hathras im Bundesstaat Uttar Pradesh ereignet, erklärte zudem ein hochrangiger Polizeibeamter gegenüber BBC. Unter den Opfern seien viele Frauen und sieben Kinder, fügte er hinzu. Die Leichen seien noch nicht identifiziert worden. 

Auf einem von der Nachrichtenagentur PTI geteilten Video war zu sehen, wie mehrere Verletzte zur Behandlung in ein Spital gebracht wurden. 35 Schwerverletzte wurden dort am Mittwoch noch behandelt.

Nicht die erste Massenpanik

Was zur Massenpanik geführt hat, ist noch nicht vollständig geklärt. Indische Medien berichten jedoch unter Berufung auf Polizeiangehörige, dass die Massenpanik auf «Überfüllung» zurückzuführen sei. Schätzungen zufolge waren 150'000 Menschen dem Ruf eines selbst ernannten Gurus gefolgt.

Augenzeugen der Massenpanik berichteten, Menschen seien plötzlich aus einem überfüllten Zelt gestürmt, nachdem der Guru die Veranstaltung verlassen habe. Viele seien im dichten Gedränge ausgerutscht und übereinander in einen schlammigen Graben gefallen. Zahlreiche Opfer seien erstickt oder niedergetrampelt worden, teilte ein Beamter der örtlichen Verwaltung mit.

Ermittlungen laufen derzeit, sagte ein Sprecher der örtlichen Regierung. Die Polizei fahnde auch nach Guru Bhole Baba. Am Tag nach der Massenpanik waren auf Fotos Ermittler und Spürhunde auf dem schlammigen Feld der Veranstaltung zu sehen. Ihre Arbeit wurde durch heftigen Regen erschwert. Bilder zeigten auch trauernde Angehörige.

In Indien kommt es immer wieder zu tödlichen Unglücken am Rande religiöser Veranstaltungen. So starben 2016 mindestens 112 Menschen durch ein verbotenes Feuerwerk in einem Tempelkomplex im Bundesstaat Kerala. 2013 wurden 115 Gläubige bei einer Massenpanik an einer Brücke nahe einem Tempel im Bundesstaat Madhya Pradesh getötet. Ebenfalls bei einer Massenpanik starben im Jahr 2008 mehr als 220 Pilger an einem Tempel in der nördlichen Stadt Jodhpur.

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