Dank DNA-Test
Frau als Kind entführt – nach 51 Jahren wieder mit Familie vereint

Ein 22 Monate altes Baby wurde 1971 von seiner Babysitterin entführt. Erst 51 Jahre später finden die Eltern ihre Tochter, und die Familie ist endlich wieder vereint.
Publiziert: 30.11.2022 um 15:10 Uhr
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Aktualisiert: 30.11.2022 um 18:45 Uhr
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Melissa Highsmith (rechts) ist nach 51 Jahren wieder mit ihrer Familie vereint.
Foto: Facebook/@Sharon Rose Highsmith

Ihr Leben lang ahnte Melissa Highsmith (53) nicht, dass sie nicht die Tochter ihrer Mutter ist. Bis diesen Monat die Wahrheit ans Licht kam.

1971 wurde die US-Amerikanerin aus ihrem Zuhause in Texas entführt. Die damals 20-jährige Mutter, Alta Apantenco, war Kellnerin und musste sich selbst versorgen. Der Vater Jeffrie Highsmith, damals 19, war nicht mehr mit der Mutter zusammen. Daher hatte sie eine Anzeige in der Lokalzeitung aufgegeben, um eine Babysitterin zu finden, wie die CNN berichtet.

Kurz darauf verabredete sie sich mit einer potenziellen Kandidatin im Restaurant, in dem Apantenco arbeitete, um sie kennenzulernen. Die Frau erschien aber nie, sondern meldete sich dann später telefonisch bei Apantenco und versicherte ihr, sie sei die Richtige für den Job. In ihrer Notsituation stimmte die Mutter zu.

Weil sie selber arbeiten musste, einigte sie sich mit ihrer Mitbewohnerin darauf, dass diese die kleine Melissa der neuen Babysitterin übergeben würde. Nachdem die Frau das Mädchen abgeholte hatte, wurde sie nie mehr gesehen. Und auch das Baby war seither spurlos verschwunden. Bis jetzt.

Sie gaben die Hoffnung nie auf

Die Mutter trug während 51 Jahren die Schuld mit sich und wurde auch von der Gemeinschaft beschuldigt, ihrer Tochter etwas angetan zu haben. Apantencos zweite Tochter verteidigte sie: «Meine Mutter tat ihr Bestes, mit den begrenzten Mitteln, die sie hatte. Sie konnte nicht riskieren, gefeuert zu werden. Also vertraute sie der Person, die sagte, sie würde auf ihr Kind aufpassen», wird sie von CNN zitiert.

Das Verschwinden von Melissa brachte Apantenco und Highsmith wieder zusammen, und sie gaben die Hoffnung nie auf, ihre Tochter zu finden. Ein halbes Jahrhundert lang suchten sie nach ihr. Ihr Warten wurde belohnt, nachdem der Vater einen DNA-Test machte und die Resultate auf einer Plattform, die auf Grundlage von genetischen Daten getrennte Familien zusammenbringt, veröffentlicht wurden.

Drei Übereinstimmungen hat die Plattform ergeben. Dabei handelte es sich um seine Enkelkinder – die Kinder von Melissa Highsmith. Auch sie waren bei der Plattform registriert.

Familie lebte jahrelang unweit voneinander

Der Vater kontaktierte die mittlerweile 53-jährige Frau über Facebook. Einige Zeit später folgte das langersehnte Wiedersehen an Thanksgiving.

Wie sich herausstellte, lebte Highsmith jahrelang nur wenige Kilometer von der Familie entfernt. Obwohl sie die ganze Zeit nichts von ihren echten Eltern ahnte, war sie überglücklich darüber, ihre Familie wieder bei sich zu haben. Warum die Babysitterin sie gestohlen hatte, ist noch nicht geklärt. (lrc)


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