1. Nordkorea-Konflikt
Beim pompösen Nordkorea-Gipfel in Singapur liess sich Donald Trump als grosser Friedensbringer feiern. Die Atom-Krise brodelt aber weiter. Denn trotz seines Bekenntnisses zur Denuklearisierung soll Diktator Kim Jong Un laut US-Geheimdiensten das Nuklearprogramm in geheimen Produktionsstätten heimlich fortführen. Es sei nicht ersichtlich, dass Nordkorea seinen Atomwaffenbestand tatsächlich reduziere. Hingegen gebe es «eindeutige Beweise», dass Kim versuche, die US-Regierung zu täuschen. Trotzdem will Trump Kim in Washington empfangen.
2. Russland-Affäre
Einmischung im US-Wahlkampf zugunsten von Donald Trump, Hackerangriffe, Zoff wegen der Kriege in Syrien und der Ukraine: Die USA und Russland liegen sich an mehreren Fronten in den Haaren. Mit Spannung wird darum das erste Gipfeltreffen zwischen Wladimir Putin und Trump am 16. Juli in Helsinki erwartet. Derweil droht dem US-Präsidenten in der Russland-Affäre weiteres Ungemach. Michael Cohen, Trumps langjähriger Anwalt und «Ausputzer», will vor Sonderermittler Robert Mueller zu Trumps zwielichtigen Moskau-Verbindungen aussagen.
3. Zoff mit Mexiko
Trump verachtet die Mexikaner zutiefst: So beschimpfte er seine südlichen Nachbarn pauschal als «Vergewaltiger» und «Verbrecher». Und Kinder von illegalen Einwanderern liess er kurzerhand ihren Eltern wegnehmen und in Gitter-Käfige sperren, was einen weltweiten Aufschrei auslöste. Mit dem neuen mexikanischen Präsidenten, dem Linkspopulisten López Obrador, haben die Mexikaner einen regelrechten Anti-Trump gewählt. Die Grenzmauer, wie Trump das immer fordert, wird dieser keinesfalls bezahlen.
4. Weltweiter Handelskrieg
«Die USA waren das Sparschwein, das alle ausgeplündert haben. Und damit ist jetzt Schluss»: So sieht das Donald Trump, und nach dem Eklat am G7-Gipfel wegen Strafzöllen zettelt er einen weltweiten Handelskrieg an. Diesen Freitag sollen etwa die Sonderzölle von 25 Prozent auf chinesischen Importen in Kraft treten. Derweil ziehen erste US-Unternehmen die Konsequenzen, die Protektionismus-Offensive von Trump entwickelt sich zum Bumerang. So hat Töff-Hersteller Harley Davidson angekündigt, wegen der EU-Vergeltungszölle die Produktion aus den USA zu verlagern.
5. Massenschiessereien
Zuletzt starben fünf Menschen, als ein Mann auf der Redaktion der Zeitung «Capital Gazette» um sich schoss. Unaufhörlich reiht sich ein Blutbad ans andere. Strengere nationale Waffengesetze bleiben utopisch. Die Stimme der betroffenen Schüler bleibt ungehört: Nach dem Massaker an der Parkland-Highschool in Florida legten sich viele von ihnen mit der Waffenlobby NRA und Trump an. Hunderttausende Jugendliche gingen für strengere Waffengesetze auf die Strasse. Vergeblich. Trump versprach zuerst eine Gesetzesverschärfung – und ruderte dann zurück. Trotz der Opferzahlen: 2017 gab es in den USA 345 Schusswaffenmassaker mit mehr als vier Verletzten. Dabei kamen 434 Personen ums Leben, 1801 wurden verletzt.
6. Der Präsident
Trump vergiftet mit seinen bösen Tweets das Meinungsklima an vorderster Front und mit Gusto. Zudem hat er mit John Bolton einen Kriegstreiber als Sicherheitsberater installiert, der den Atom-Deal mit dem Iran kippte. Offenbar will Trump nun auch noch seinen Stabschef, General John Kelly, feuern, einen seiner letzten Leute mit seriösem Ruf. Wer kann Trump noch zähmen? First Lady Melania Trump signalisiert manchmal, wie bei den Migranten-Kindern, etwas Distanz. Doch letztlich scheinen Trump nur Muellers Ermittlungen oder neue Details über illegale Zahlungen in der Affäre um Porno-Star Stormy Daniels wirklich Angst zu machen.