Die am stärksten von der Pandemie betroffenen Regionen Österreichs verhängen einen Lockdown für die Gesamtbevölkerung. Das gaben die Ministerpräsidenten von Salzburg und Oberösterreich am Donnerstag bekannt.
Am Abend werden Details verkündet: Der angekündigte Corona-Lockdown in Salzburg beginnt am Montag und soll möglichst bis Weihachten aufgehoben werden. Dasselbe gilt in Oberösterreich. Thomas Stelzer, Landeshauptmann von Oberösterreich, sagte, man würde sich spätestens am 17. Dezember über die weiteren Entwicklungen beraten.
«Gar keine Alternative»
Die beiden Regionen kämpfen bundesweit mit den höchsten Infektionszahlen und mit vollen Kliniken. «Daher haben wir gar keine Alternative, als diesen Lockdown zu verhängen», sagte Wilfried Haslauer, Landeshauptmann des Bundeslandes Salzburg, während einer Pressekonferenz.
Während des regionalen Lockdowns für alle bleiben nur Supermärkte, Drogerien und Apotheken offen. Der übrige Handel und die Gastronomie müssen schliessen. Die Menschen dürfen ihr Zuhause nur für dringende Besorgungen, für Bewegung im Freien sowie für den Weg zur Arbeit oder aus medizinischen Gründen verlassen. «Wir müssen eine Perspektive bieten: Das ist die Chance, vor Weihnachten aufzumachen», sagte Haslauer. Das hänge auch von den Impfungen ab – Haslauer warb für Erst- und Auffrischungsimpfungen.
Schulen teilweise zu
Auch Schulen müssen schliessen. Allerdings werde eine Betreuung für jene ermöglicht, die diese benötigen. Laut Haslauer liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei Schülern zwischen 5 und 15 Jahren im Salzburger Land bei 2500. Die Inzidenz pro 100'000 Einwohner unter der gesamten Salzburger Bevölkerung kletterte zuletzt auf über 1700, für Oberösterreich liegt der Wert bei knapp 1600.
In Oberösterreich bleiben die Schulen ebenfalls teilweise offen. Thomas Stelzer, Landeshauptmann von Oberösterreich, sagt dazu: «Doch nur für jene die sie auch in diesen Wochen brauchen».
Ob zusätzlich zum bestehenden Lockdown für Ungeimpfte in ganz Österreich noch weitere bundesweite Massnahmen gesetzt werden, soll in Gesprächen zwischen Bund und Ländern am Freitag entschieden werden.
Am Donnerstag erreichte die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden in Österreich mit 15'145 wieder einen Rekord. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 989. (SDA/man)