«Wenn es funktioniert, sollten wir es tun, ja», sagte Fauci am Mittwoch (Ortszeit) in einem Interview mit dem Sender CNBC. Er glaube aber nicht, dass es auf Bundesebene geschehen werde, denn «es werde möglicherweise nicht vom Weissen Haus kommen». Präsident Donald Trump, der sich am Dienstag um seine Wiederwahl bewirbt, hatte den Sinn von Masken im Kampf gegen das Virus wiederholt angezweifelt.
Gebe es keine Maskenpflicht auf nationaler Ebene, dann sollten die Bürgermeister und Gouverneure der Bundesstaaten eine solche auf lokaler Ebene anordnen, sagte Fauci weiter. Er leitet das Nationale Institut für Infektionskrankheiten (NIAID) und ist Mitglied der Coronavirus-Arbeitsgruppe des Weissen Hauses. Fauci gilt als integrer Experte, der sich auch nicht scheut, Trump in wissenschaftlichen Belangen zu widersprechen.
Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sowie eine mögliche Maskenpflicht sind in den USA zu einem Politikum und Wahlkampfthema geworden. Im Gegensatz zu Trump hatte der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden mehrfach das Tragen von Masken und auch ein nationales Vorgehen gegen das Coronavirus angemahnt.
Die Zahl der neuen Corona-Fälle an einem Tag hatte in der vergangenen Woche in den USA erstmals seit Beginn der Pandemie die 80 000-Marke überschritten. Am Freitag und Samstag waren jeweils rund 83 700 Menschen positiv getestet worden, wie aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervorging. In dieser Woche gab es am Donnerstag knapp 79 000 neue Corona-Fälle. Die Zahl der Todesfälle blieb demnach relativ stabil bei 996. In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohner haben sich insgesamt mehr als 8,8 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert, rund 227 000 starben.
(SDA)