Corona am Ende der Welt
Antarktis-Polarforscher mit Covid infiziert

Belgische Forscher in der Antarktis haben sich mit Covid infiziert. Dies, obwohl sie weit abgeschieden von der Zivilisation leben. Jetzt sind sie im ewigen Eis in Quarantäne und haben die Infektionen selber auszustehen.
Publiziert: 02.01.2022 um 03:22 Uhr
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Aktualisiert: 02.01.2022 um 10:43 Uhr
Die belgische Prinzessin-Elisabeth-Polarstation in der Antarktis. Wo derzeit am Ende der Welt geforscht werden sollte, herrscht eine Covid-Plage.
Foto: antarcticstation.org/

Sie leben Tausende von Kilometern von der Zivilisation entfernt, empfangen keine Besucher und sind vollständig geimpft. Trotzdem haben sich Polarforscher in der Antarktis mit Covid-19 infiziert. Das Virus hatte dabei offenbar leichtes Spiel. Die Polarstation ist nahezu perfekt nach aussen isoliert. Einmal im Gebäude, findet das Virus perfekte Vermehrungsbedingungen vor. Die Forscher waren via Südafrika eingereist.

Es ist einer der abgelegensten Orte der Welt, die belgische Prinzessin-Elisabeth-Polarstation in der Antarktis. 25 Menschen leben dort, und rund zwei Drittel haben sich mit dem Coronavirus angesteckt, wie die belgische Zeitung «Le Soir» berichtet. Statt forschen zu können, haben sich die Spezialisten jetzt zu kurieren.

Die Forscher in der Station haben vor und während der Reise mehrere PCR-Tests gemacht – alle wurden negativ getestet. Zudem leben sie im ewigen Eis förmlich in Quarantäne. Auch diese Hürden hat das Virus überwunden. Alle 25 Wissenschaftler waren vollständig geimpft, einer zudem mit Auffrischungsimpfung.

Via Südafrika eingeschleppt

In Kapstadt befanden sie sich noch 10 Tage in Quarantäne und machten weitere PCR-Tests. Alle erhielten grünes Licht. Am 7. Dezember flog sie eine Spezialmaschine zur Forschungsstation. Eine Woche später wurde eine erste Person positiv gestestet. Sie wurde isoliert, doch schnell waren zwei weitere Personen infiziert.

Die drei wurden am 23. Dezember ausgeflogen. Inzwischen hat das Virus mehr als die Hälfte der Leute in der Polarstation angesteckt. Zumal die Wissenschaftler via Südafrika einreisten, gehen die belgischen Behörden davon aus, dass es sich um die Omikron-Variante handelt, die inzwischen für 99 Prozent in Südafrika verantwortlich ist.

Zwei Notärzte auf der Station sorgen sich um die Infizierten. Neuankömmlinge sind bis 12. Januar keine zugelassen. Bis dahin soll das Virus abgeklungen. Dann sollen die Forscher auch schon wieder zurück nach Hause. Die belgischen Polarbehörden verkürzten kurzerhand die Forschungssaison.

Kein Einzelfall

Wermutstropfen für die Forscher: Laut Alain Hubert, dem Chef der Mission, sind derzeit alle Polarstationen in der Antarktis von der Covid-Plage betroffen. (kes)

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