Clive Owen spielt US-Präsident Bill Clinton
Lewinsky-Affäre wird verfilmt

Während in Washington das Impeachment-Drama um Donald Trump langsam Kraft entfaltet, wird das gescheiterte Amtsenthebungsverfahren um Bill Clinton verfilmt. Produzentin ist ausgerechnet Ex-Praktikantin Monica Lewinsky.
Publiziert: 17.11.2019 um 11:27 Uhr
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Die Affäre mit Bill Clinton machte aus Monica Lewinsky die berühmteste Praktikantin der Welt.
Foto: AP
Fabienne Kinzelmann

«Ich hatte kein sexuelles Verhältnis mit dieser Frau, Miss Lewinsky», log US-Präsident Bill Clinton (73) dreist 1998. Fast hätte ihn die Affäre mit seiner 20 Jahre jüngeren Praktikantin die Präsidentschaft gekostet. Doch das Impeachment scheiterte, trotz Meineidsvorwürfen durfte er sein Amt behalten.

Man kann gut und gerne sagen: In der Lewinsky-Affäre spielte US-Präsident Bill Clinton die Rolle seines Lebens. Nun spielt Clive Owen (55) Bill Clinton. Der britische Schauspieler soll in der TV-Miniserie «Impeachment: American Crime Story» in die Rolle des Präsidenten schlüpfen. Die Produktion soll das gescheiterte Amtsenthebungsverfahren gegen Clinton beleuchten.

In Washington läuft das Impeachment-Verfahren gegen Donald Trump

Bislang noch nicht gescheitert und brandaktuell: das Impeachment-Drama um US-Präsident Donald Trump (73). Am Donnerstag trat Top-Demokratin Nancy Pelosi (79) vor die Kameras. Nach den ersten öffentlichen Anhörungen zur Ukraine-Affäre warf die Vorsitzende des Repräsentantenhauses Trump erstmals «Bestechung» vor. Treffender wäre wohl «Erpressung». Doch erstens kam «Bestechung» bei Testgruppen besser an als das bisher verwendete «Quid pro quo» – zum anderen ist Bestechung in der amerikanischen Verfassung explizit als einer der Gründe für ein Impeachment aufgeführt. Der bisher lateinische Fachausdruck «Quid pro quo» war in Testgruppen durchgefallen.

Der Begriffswechsel zeigt, wie strategisch die Demokraten vorgehen, um das Bild der Affäre in der Öffentlichkeit zu wandeln und Trump trotz republikanischer Mehrheit im Senat, der am Ende über die Amtsenthebung entscheiden muss, zu Fall zu bringen: klare Botschaften, eine möglichst präzise Wortwahl.

Zuschauer ignorieren öffentliche Anhörungen zur Ukraine-Affäre

Nächste Woche werden in Sachen Ukraine-Affäre unter anderen Kurt Volker, Ex-Sonderbeauftragter für die Ukraine, und Gordon Sondland, US-Botschafter bei der EU, im Kongress befragt. Wer die Wartezeit bis zum Start der Lewinsky-Miniserie – welche die betroffene Ex-Praktikantin übrigens höchstselbst produziert – überbrücken will, kann sich ab Dienstag die nächsten öffentlichen Impeachment-Anhörungen anschauen. Die könnten ohnehin bessere Einschaltquoten gebrauchen.

Die erste öffentliche Anhörung am Mittwoch zog gerade mal 13,8 Millionen Zuschauer vor den Fernseher. Bei der Anhörung der Standford-Professorin Christine Blasey Ford (53) rund um die Ernennung von Brett Kavanaugh (54) für den Supreme Court waren es vor einem Jahr 20 Millionen. Blasey Ford hatte dem Juristen Vergewaltigung vorgeworfen. Auch bei Clinton schaute damals das halbe Land zu. Sex zieht eben mehr als ein Telefonat.

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