Clinton im Sumpf der Mail-Affäre
Sie hat vertrauliche Infos vom Privatkonto verschickt

Bei der Sichtung durch das Aussenministerium wurden bereits 63 E-Mails, die Hillary Clinton von ihrer privaten Mailadresse verschickt hatte, als vertraulich eingestuft. Ein Sprecher geht davon aus, dass weitere folgen.
Publiziert: 18.08.2015 um 01:54 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:00 Uhr
Vertraulich: Hillary Clinton wird E-Mail-Affäre nicht los.
Foto: KEYSTONE/Archivbild

Von den bislang bereits veröffentlichten 3500 E-Mails aus Clintons Amtszeit von 2009 bis 2013 seien 63 im Nachhinein als in irgendeiner Form vertraulich eingestuft worden, sagte der Sprecher des Aussenministeriums, John Kirby gestern in Washington. Bei den meisten dieser E-Mails handle es sich um ein «sehr niedriges Niveau» der Vertraulichkeit.

305 Mails potenziell vertraulich

Laut Kirby werden im Zuge der Prüfung des übrigen elektronischen Schriftverkehrs aus Clintons Amtszeit voraussichtlich weitere E-Mails als vertraulich eingestuft. Der Fernsehsender Fox News hatte unter Berufung auf einen mit der Angelegenheit vertrauten Behördenvertreter berichtet, bislang seien bei der Sichtung bereits 305 E-Mails als potenziell vertraulich bewertet worden.

Kirby bestätigte, dass diese E-Mails nun vom Geheimdienst überprüft würden. Dies bedeute nicht, dass sie alle letztlich auch als vertraulich eingestuft würden.

Sichtung läuft bis Januar

Clinton gilt als Favoritin bei den US-Demokraten für die Präsidentschaftskandidatur. Ihr Wahlkampf wird aber durch die E-Mail-Affäre überschattet. Clinton hatte im März zugegeben, dass sie in ihrer Zeit als Aussenministerin eine private E-Mail-Adresse benutzte. Von den insgesamt 62'320 E-Mails aus dieser Zeit händigte Clinton 30'490 an das Aussenministerium aus. Sie sollen bis Januar komplett gesichtet und so weit zulässig veröffentlicht werden.

Clinton wollte nur ein Smartphone nutzen

Clinton hatte erklärt, die übrigen 31'830 E-Mails aus ihrer Amtszeit seien privater Natur. Die oppositionellen Republikaner werfen ihr vor, die private Adresse benutzt zu haben, um ihre Korrespondenz unter Verschluss zu halten. Clinton erklärte dagegen, sie habe dies getan, um ein einziges Smartphone benutzen zu können.

Noch Ende Juli hatte Clinton gesagt, sie sei «zuversichtlich», dass sie «nie irgendwelche Informationen, die damals als vertraulich eingestuft waren», per E-Mail versendet oder empfangen habe. (SDA)

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