Es ist die Handschrift eines Terroristen. Der Rechtsextreme Brenton Tarrant (28) bekritzelte vor dem Blutbad seine Waffen und Magazine. Danach schoss er in der neuseeländischen Stadt Christchurch gezielt auf die Besucher einer Moschee. Aktuell geht man von 49 Toten und Dutzenden Verletzten aus.
Auf dem Arsenal von Tarrant stehen Namen anderer Attentäter, deren Morde rechtsmotiviert waren. Zu lesen ist jener von Alexandre Bissonnette. Der Kanadier verübte am 29. Januar 2017 einen Anschlag auf das kulturelle Islamzentrum in Québec. Bissonnette eröffnete das Feuer auf betende Muslime. Dabei starben sechs Menschen, 17 weitere wurden verletzt.
Tarrant kritzelte auch den Namen Luca Traini auf sein Magazin. Traini erlangte traurige Bekanntheit als italienischer Fascho-Schütze. Am 3. Februar 2018 schoss er aus dem Auto gezielt auf Schwarze. Er verletzte sechs Personen aus Gambia, Nigeria, Ghana und Mali. Die einzige Verbindung der Opfer zueinander war ihre Hautfarbe.
Vorbilder aus dem Spätmittelalter
Vor der Tat veröffentlichte Tarrant ein Video, auf dem serbische Lieder zu hören sind. Ebenso schrieb er Namen in Serbisch auf die Waffe: Marko Miljanov Popovic, Stefan Lazar, Milos Obilic und Bajo Pivljanin. Es sind Kämpfer, die vor Jahrhunderten gegen das Osmanische Reich in den Krieg zogen.
Ebenso verherrlicht er den venezianischen Feldherrn Marcantonio Bragadin und den österreichischen Adligen Ernst Rüdiger von Starhemberg. Auch sie zogen im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit gegen die Osmanen.
Die Bilder seines beschrifteten Arsenals stellte Tarrant wenige Tage vor dem Attentat auf Twitter. Im Nachhinein sind die verstörenden Botschaften ein klares Indiz für sein krankhaftes Handeln.
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